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22.08.2012 | 22:13 | Stromversorgung 

Fossile Kraftwerke werden weiterhin benötigt

Berlin - Die Deutsche Energie-Agentur (dena) sieht trotz des Ausbaus erneuerbarer Energien noch auf Jahrzehnte einen hohen Bedarf an Kohle- und Gaskraftwerken.

Kohlekraftwerk
(c) proplanta
Anders sei eine sichere und bezahlbare Stromversorgung kaum zu regeln, heißt es in einer am Mittwoch in Berlin vorgestellten Studie. «2050 werden effiziente Gas- und Kohlekraftwerke voraussichtlich rund 60 Prozent der gesicherten Leistung stellen müssen, also der Leistung, die zu jeder Zeit zur Deckung der Nachfrage verfügbar ist», betont die halbstaatliche dena.

Die Studie wurde von dem Energiekonzern RWE in Auftrag gegeben, der wegen seiner Kohlekraftwerke bei Umweltschützern in der Kritik steht. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace kritisierte die dena-Studie daher als interessengeleitet.

«Die Deutsche Energie-Agentur verkommt immer mehr zu einer reinen PR-Agentur für große Kohlestromerzeuger wie RWE, die diese Studie in Auftrag gegeben haben», sagte Energieexperte Andree Böhling. «Die Energiewende erfordert eine vollständige Abkehr von fossilen Energieträgern wie Kohle und Atomkraft». Dass das gehe, sei wissenschaftlich erwiesen.

In der Studie wird betont, nur mit neuen fossilen Kraftwerken könnten die in ihrer Verfügbarkeit schwankende Wind- und Solarenergie in das Stromsystem integriert und gleichzeitig die Versorgungssicherheit gewährleistet werden.

«Der Atomausstieg und der Ausbau der erneuerbaren Energien sind erst der Anfang», sagte dena-Geschäftsführer Stephan Kohler. Energiewende bedeute auch neue effiziente fossile Kraftwerke, mehr Netze und mehr Speicher.

Allerdings hat die Bundesregierung bisher keinen Hebel, um Investitionen in neue Gas- und Kohlekraftwerke als Ersatz für Atomkraftwerke auszulösen. Denn wegen des Ökoenergieausbaus gibt es keine Garantie für ausreichend Betriebsstunden.

Andere Studien betonen zudem, dass bei einem Ausbau von Speichern für überschüssigen Ökostrom weit weniger neue fossile Kraftwerke nötig sein könnten. (dpa)
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