Damit sei der Konzernumbau abgeschlossen, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Formell werde das Insolvenzverfahren voraussichtlich Ende Mai aufgehoben. Das Amtsgericht Ulm hatte den Insolvenzplan vor kurzem bestätigt.
Es ist eine der wenigen positiven Meldungen aus der
Solarbranche in jüngster Zeit. Nach dem Aus der Solar-Sparte von Bosch, hatte der einstige Star der Branche
Solarworld kürzlich eingestehen müssen, dass sein Eigenkapital aufgezehrt ist. Die deutschen Firmen leiden unter Überkapazitäten und dem Preiswettbewerb der chinesischen Konkurrenz.
Die hessische Isra Vision scheut den Einstieg dennoch nicht. Das Darmstädter Unternehmen übernimmt die Konstanzer Centrotherm-Tochter und deren Münchner Tochter GP Inspect. «Isra ist vom Potenzial des nachhaltigen Wachstumsmarktes Energie überzeugt, in dem die Photovoltaik auch zukünftig eine entscheidende Rolle spielen wird», hieß es in der Mitteilung. GP Solar baut Inspektionssysteme und berät Firmen beim Aufbau von Solaranlagen.
Als Kaufpreis wurde die Hälfte des von GP Solar für 2013 angepeilten Umsatzes von drei Millionen Euro vereinbart. Hinzu komme eine variable, an Stückzahlen orientierte Komponente. Centrotherm und seine Gläubiger bekämen so zusätzliche Liquidität, hieß es weiter. GP Solar bleibe Lieferant von Centrotherm.
Der Hersteller von Solaranlagen war 2012 in die Insolvenz gerutscht und hatte sich danach in Eigenregie selbst saniert. Bereits zuvor hatte sich Centrotherm von mehreren hundert Mitarbeitern getrennt und im Rahmen des Insolvenzverfahrens auch von Tochterfirmen.
In der Sanierungsphase verkaufte der Anlagenbauer Töchter wie die Glatt Maschinenbau GmbH und schloss nicht rentable Unternehmensteile wie die auf Großprojekte spezialisierte österreichische Power Solutions. Während der Insolvenz habe es aber keine bedeutenden Entlassungen gegeben, sagte eine Sprecherin.
Centrotherm will sich künftig auf kristalline Solarzellen, Halbleiter und Mikroelektronik konzentrieren. Unter dem Dach von Centrotherm bleiben die FHR Anlagenbau mit Sitz in Dresden sowie die SiTec, die den Bau einer Polysiliziumfabrik in Katar vorantreibt. (dpa)