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30.12.2015 | 00:04 | Car-Institut 

Neue Diesel-Rekordbestände erwartet

Duisburg / Essen - Trotz des Skandals bei Volkswagen dürfte der Trend zum Diesel in Deutschland einer Branchenprognose zufolge künftig ungebrochen sein.

Dieselkraftstoff
(c) proplanta
Laut Schätzung des Car-Instituts der Uni Duisburg-Essen werden 2016 hierzulande erstmals gut 14 Millionen Diesel registriert sein. 2017 steigt die Zahl demzufolge auf mehr als 15 Millionen.

Basis der Vorhersage ist die Annahme, dass weiter rund jede zweite Neuzulassung auf Diesel entfällt. Anfang 2015 lag der Diesel-Anteil bei den Pkw im Bestand - also inklusive der älteren Autos - schon bei 31,2 Prozent.

«Trotz VW-Diesel-Gate und trotz steigenden Stickoxid-Belastungen in unseren Großstädten wächst die Anzahl der Diesel-Pkw auf Deutschlands Straßen kontinuierlich und unaufhaltsam», sagte Ferdinand Dudenhöffer vom Car-Institut zu der am Dienstag vorgelegten Analyse.

Er kritisierte, dass die Politik die Chance verpasse, die aktuell sehr niedrigen Sprit- und insbesondere Dieselpreise für eine Reform der Besteuerung zu nutzen. «Diesel-Pkw emittieren im Fahrbetrieb in der Stadt bis zu fünfmal mehr schädliche Stickoxide als in den Verkaufsprospekten der Autobauer genannt.» Greife die Politik nicht ein, werde die Schadstoffbelastung - die in deutschen Ballungsräumen schon seit Jahren EU-Grenzwerte verletze - noch weiter ansteigen.

Laut Car-Berechnung hat die gegenüber Benzin um 18,4 Cent niedrige Besteuerung des Liter Diesel einen «regelrechten Diesel-Boom ausgelöst». Die höhere Kfz-Steuer sein kein Korrektiv, da sie als Kopfsteuer bei höheren Fahrleistungen kaum ins Gewicht falle. «Wer also viel Stickstoffdioxid an die Umwelt abgibt, erhält einen «Mengenbonus»», heißt es in der Analyse, die für eine Reform wirbt.

Am Verhältnis Diesel zu Benziner hängen viele weitere Faktoren, zum Beispiel die CO2-Ziele der EU für die Hersteller. Diesel gelten dabei als vorteilhafter, da sie sparsamer sind. Zudem hängen laut Experten an der Dieseltechnologie hierzulande besonders viele Arbeitsplätze.
dpa
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