«Wir werden förmlich überrannt mit Anfragen», sagte der Geschäftsführer der Energieagentur Rheinland-Pfalz, Michael Hauer.
«Wir waren selbst überrascht vom Interesse an der neuen Solarförderung.» Seit dem Start der «Solar-Offensive» am 9. Oktober seien bereits 260 Anträge von Privathaushalten eingegangen.
Das Land gibt einen Zuschuss für die Einrichtung eines Solarspeichers, wenn jemand eine Photovoltaik-Anlage mit einer Spitzenleistung von mindestens 5 Kilowattstunden auf dem Dach installiert. Gefördert werden 100 Euro pro Kilowattstunde Speicherkapazität.
Privathaushalte können bis zu 1.000 Euro bekommen, Kommunen bis zu 10.000 Euro. Aus dem Fördertopf mit fünf 5 Millionen Euro sollen etwa 1,65 Millionen an Privathaushalte gehen. Die Energieagentur übernimmt sowohl Beratung als auch die Abwicklung der Anträge bis hin zur Auszahlung.
Die Speichertechnik könne mit einer App gesteuert werden, die den Nutzern genau anzeige, wieviel Strom die PV-Anlage jeweils produziere, wieviel sie in den Speicher einspeise und was ins Netz verkauft werde, erklärte Hauer. Für das
Förderprogramm wird verlangt, dass der Solarspeicher auch über eine Schnittstelle zum Netzanbieter vor Ort haben müsse.
«So können etwa die Stadtwerke einen Schwarmspeicher etablieren, indem sie die PV-Speicher nutzen, um überschüssigen Windstrom zu speichern, was etwa im Winter bei geringem Sonnenschein als Ausgleichsenergiekapazität genutzt werden kann.»
Seine Vision einer gelungenen Energiewende sei es, «dass die Möglichkeiten zur nachhaltigen Energieproduktion umfassend ausgeschöpft werden - überall dort, wo es genehmigungsrechtlich möglich ist und wo die Akzeptanz da ist», sagte Hauer im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. Dazu gehöre neben der Windkraft auch, «dass alle Dächer, die diese Möglichkeit bieten, mit PV-Modulen belegt sind». Inzwischen könnten diese so gestaltet werden, dass sie auch auf Dächern alter und denkmalgeschützter Gebäuden ihren Platz fänden.
Schließlich sollten auch alle privaten und öffentlichen Haushalte zu «Energiewirten» werden, die umfassend über den eigenen Verbrauch informiert seien «und verstehen, wo es Einsparpotenziale gibt und wo die Möglichkeiten zur Eigenproduktion liegen». Für jeden Liter Öl, der nicht importiert werden müsse, lasse sich zudem die
Wertschöpfung vor Ort erzielen.