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11.01.2008 | 07:43 | NAWARO 

Noch großes Potenzial für nachwachsende Rohstoffe

Hannover - Nachwachsende Rohstoffe haben im vergangenen Jahr kräftig an Boden gewonnen.

NAWARO
(c) proplanta
Vor allem der Mais für Biogasanlagen erfuhr einen erheblichen Flächenzuwachs. Und obwohl der starke Preisanstieg bei Getreide seit der Ernte 2007 dem Höhenflug in diesem Jahr vermutlich einen Dämpfer verpassen wird, sehen Experten noch ein großes Anbaupotenzial. Im Jahr 1997 wuchsen die Rohstoffe vom Acker deutschlandweit erst auf 400.000 Hektar (ha). Der Anbau stieg in den Folgejahren zwar leicht an, pendelte dann aber immer um die Marke von 800.000 ha.

Angebaut wurde vorrangig auf Stilllegungsflächen, in erster Linie Raps für Biodiesel. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz brachte dann aber einen Boom beim Bau von Biogasanlagen, und auch die Nachfrage nach Biodiesel stieg mit drastisch anziehenden Erdölpreisen. Im Jahr 2004 wurden nachwachsende Rohstoffe bereits auf 1,1 Mio. ha angebaut; der Anbau hatte sich damit gegenüber 1997 nahezu verdreifacht und ist bis zum vergangenen Jahr weiter auf 2,04 Mio. ha gestiegen.

In einer 2006 veröffentlichten Studie hatte das Fraunhofer Institut in Karlsruhe für 2010 noch eine Anbaufläche von 1,9 Mio. ha prognostiziert, diese Voraussage wurde aber mit einer Anbauausdehnung um 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr bereits 2007 übertroffen. Bis 2020 könnte der Anbau nach Auffassung des Instituts sogar auf 3,4 Mio. ha steigen. Auch andere Studien erwarten einen Anstieg auf drei bis vier Mio. ha, das wären 25 bis 35 Prozent der gesamten Ackerfläche Deutschlands – soviel Fläche wurde früher für die Futterversorgung der Pferde in der Landwirtschaft benötigt!

Den größten Anteil an der Fläche für den Anbau nachwachsender Rohstoffe hat nach wie vor der Raps für Biodiesel und Pflanzenöl, der im vergangenen Jahr mit 1,12 Mio. ha seinen bisher höchsten Wert erreicht hat. Weitere 400.000 ha wurden für den Anbau von Pflanzen zur Biogasgewinnung benötigt, in erster Linie für den Maisanbau. Hinzu kamen erstmals 250.000 ha für Pflanzen zur Gewinnung von Zucker und Stärke für die Bioethanolherstellung.

Dagegen ist der etablierte Anbau von beispielsweise Stärkekartoffeln, technischem Rapsöl, Industriezucker, Lein, Faser- oder Heilpflanzen sehr stabil geblieben. Der größte Flächenanteil entfiel dabei mit 112.000 bzw. 128.000 ha auf Ölpflanzen und Stärkekartoffeln. Zunehmender Flächenbedarf wird künftig für die Herstellung von synthetischen Biotreibstoffen erwartet. Bis 2020 werden dafür 1,4 Mio. ha veranschlagt. Wegen steigender Erträge sowie zunehmender Nutzung von Pflanzenreststoffen und Nebenprodukten wird aber kein größerer Verdrängungseffekt für die Erzeugung von Nahrungs- und Futtermitteln erwartet. (LPD)
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