Die Erstnotiz sei für diesen Donnerstag vorgesehen, teilte die
Schott Solar AG am Montag in Mainz mit. Der geplante Börsengang hat ein Volumen von bis zu 657 Millionen Euro, womit Schott Solar der bisher größte Börsengang des Jahres wäre. In der vergangenen Woche hatte die Gesellschaft die Transaktion mit Verweis auf die Turbulenzen an den Finanzmärkten noch für unbestimmte Zeit verschoben.
In der bis diesen Mittwoch laufenden Zeichnungsfrist werden 29,47 Millionen Aktien mit einer Preisspanne von 14,50 bis 19,50 Euro pro Titel zum Kauf angeboten. Übertroffen werden könnte die Emission vom angekündigten Teilbörsengang der Deutschen Bahn, der rund 4,5 Milliarden Euro einbringen könnte. Schott Solar selbst erhofft sich von seinem Börsengang einen Bruttoerlös von bis zu 546 Millionen Euro. Mit dem Geld will das Mainzer Unternehmen den Ausbau seiner Produktion im In- und Ausland vorantreiben. Schott Solar fertigt Komponenten für Solarkraftwerke sowie Photovoltaikprodukte wie sogenannte Wafer, Solarzellen und -module.
«Wir haben gesehen, dass die Märkte sich etwas beruhigt haben», sagte der Sprecher der Schott Solar AG, Lars Waldmann. In Absprache mit den Banken sei deshalb kurzfristig die Entscheidung getroffen worden. Mitentscheidend seien zwei «wesentliche Punkte». So sei zum einen vom US-Senat ein «positives Signal» ausgegangen, dass es Steuervergünstigungen für Investitionen in erneuerbare Energien geben werde. Damit sei die Grundlage für den weiteren Ausbau des US-Photovoltaik- und Solarmarktes gegeben. Zum anderen sehe es so aus, dass die spanische Regierung die finanzielle Förderung bestimmter Anlagen fortsetze und sich deshalb «die schwierige Lage für Spanien deutlich entspannt hat». Auch habe die Reaktion von Investoren das Unternehmen «sehr zuversichtlich» gemacht.
Claudia Kemfert, Expertin für Energieforschung und
Klimaschutz am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW), sagte dem Nachrichtensender n-tv zu den Aussichten für Solar-Aktien: «Ich denke, es sind sehr hohe Wachstumschancen möglich, insbesondere auch deshalb, weil weltweit die erneuerbaren Energien immer stärker nachgefragt werden.»
In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2007/2008 (30. September) setzte Schott Solar 311 Millionen Euro um. Das waren 46 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Der Gewinn vor Steuern und Zinsen stieg um 120 Prozent auf 26,1 Millionen Euro. (dpa)