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17.07.2011 | 18:33 | Bioenergie 

Was vom Öl noch übrig bleibt: Bioenergie aus Olivenresten

Bonn - Olivenöl ist nicht nur lecker, sondern auch gut für Herz und Kreislauf. Darum erfreut es sich auch außerhalb des Mittelmeerraums seit Jahren zunehmender Beliebtheit.

Oliven
(c) proplanta
Über zwei Millionen Tonnen werden jedes Jahr allein in Europa produziert. Für die Umwelt in den Erzeugerländern bleibt das jedoch nicht ohne Folgen. Die flüssigen und festen Reststoffe aus der Produktion enthalten unter anderem Fette und Polyphenole. Diese sind zwar natürlichen Ursprungs, in der hier anfallenden Konzentration aber giftig. Die Entsorgung ist aufwendig und teuer.

In einem von der EU geförderten Projekt wird darum zurzeit untersucht, wie diese Abfälle besser verwertet werden können. Forscher vom Fraunhofer Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB in Stuttgart haben untersucht, ob und wie gut sich die Abfälle zur Biogasgewinnung eignen. Bereits erste Versuche mit einem speziellen Gärverfahren verliefen vielversprechend. So ergibt ein Kilogramm organische Trockensubstanz aus Trockenabfall bis zu 720 Liter Biogas - sogar etwas mehr als bei der gleichen Menge Trockensubstanz aus Mais. Die Ausbeute aus Flüssigabfällen betrug sogar bis zu 980 Liter pro Kilogramm Trockensubstanz. Die Abfallmenge verringerte sich dabei um bis zu 90 Prozent.

Zur Zeit arbeiten die Stuttgarter Wissenschaftler daran, die Biogas-Ausbeute noch weiter zu erhöhen. Schon jetzt wird allerdings deutlich, dass sich aus den Olivenresten erhebliche Energiemengen gewinnen lassen: Bis zu 3.600 Kilowattstunden liefert eine Tonne Fest-, 540 Kilowattstunden eine Tonne Flüssigabfall. Auf die Olivenölproduktion in ganz Europa bezogen heißt das: Wollte man die entsprechende Energie aus Mais erzeugen, müsste man dafür das ganze Saarland bepflanzen. Langfristig wird also durch die Energiegewinnung aus Olivenresten nicht nur die Umwelt entlastet, sondern es werden auch wertvolle Ressourcen geschont. (aid)
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