Die gesetzlich festgelegte Umlage, die alle Kunden zur Förderung erneuerbarer Energien zahlen müssen, dürfte in diesem Jahr nach aktuellen Schätzungen auf 4,2 Milliarden Euro steigen, sagte ein Sprecher des Verbands der Elektrizitätswirtschaft (VDEW) am Mittwoch und bestätigte Informationen des «Handelsblatts» (Donnerstag). Im Vorjahr hatte diese Umlage bei 3,2 Milliarden Euro gelegen. Hintergrund seien der wachsende Anteil der Öko-Energie und eine wegen des Wetters stark gestiegene Windstromproduktion.
Für einen Haushalt mit 3500 Kilowattstunden Jahresverbrauch würden die Zusatzkosten aus der Öko-Umlage 2007 voraussichtlich auf 2,85 Euro im Monat steigen, bestätigte der Sprecher. Im vergangenen Jahr hatten diese Zusatzkosten bei 2,22 Euro gelegen. Die Umlage ist im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) festgeschrieben. Es garantiert den Erzeugern von
Ökostrom feste Vergütungen, die über dem Marktpreis für Strom liegen. Die Differenz wird auf alle Stromkunden umgelegt.
Der neue Chef des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen, Gerd Billen, kündigte unterdessen an, sich für niedrigere
Strompreise einzusetzen. «Wir werden das Thema aktiv aufgreifen, um wie im Telekommunikationsbereich die Verbraucher darin zu unterstützen, den Anbieter zu wechseln», sagte Billen der Deutschen Presse-Agentur dpa in Berlin. Auf dem Strommarkt gebe es zunehmend mehr Anbieter. Mehr als 50 Stromversorger haben angekündigt, zum 1. August ihre Preise zu erhöhen. Billen löst an diesem Mittwoch nach mehr als sechs Jahren Edda Müller an der Spitze der Verbraucherzentralen ab. (dpa)