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04.03.2014 | 07:48 | Biogasbranche 
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Biogas-Firmen machen mobil gegen Gabriels EEG-Reform

Freising - Die Unternehmen der Biogasbranche wehren sich entschieden gegen die faktische Abschaffung der Biogasnutzung in Deutschland und den drohenden massiven Abbau von Arbeitsplätzen.

Zukunft der Biogasanlagen ungewiss?
(c) proplanta
In einem von mehr als 160 Firmen unterzeichneten Brief an Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel und Bundeskanzlerin Angela Merkel fordert die „Gemeinschaft gegen die Stilllegung der Biogasbranche“, „die Energiewende im Sinne einer nachhaltigen Versorgung mit Erneuerbaren Energien fortzusetzen“. Dieses Ziel sehen die Unterzeichner unter den aktuellen Reformvorschlägen zum EEG in großer Gefahr.

„Der vorliegende Entwurf zum EEG bedeutet faktisch das Ende der Biogasentwicklung in Deutschland“, mahnt Claus Rückert. „Es würden tausende Arbeitsplätze vernichtet, einzigartiges Know-how ginge verloren, Milliarden von Investitionen wären umsonst getätigt und Deutschland würde sich um einen vielversprechenden Zukunftsmarkt bringen,“ ergänzt der Sprecher des Firmenbeirates im Fachverband Biogas.

Die Verfasser des Briefes beklagen, dass die Kostendebatte falsch und einseitig geführt werde. Die wesentlichen Kosten der konventionellen Energien – wie Umwelt- und Gesundheitsschäden oder die Suche nach einem Atommüll-Endlager – erscheinen nicht auf der Stromrechnung, sondern werden über die Steuern subventioniert.

Vor allem bei Biogas fehlt die Gesamtkostenbetrachtung: Durch die flexible und bedarfsgerechte Stromerzeugung kann Biogas die fluktuierenden regenerativen Quellen Sonne und Wind ausgleichen und kostspielige Speicher ersetzen. Diese ökologischen wie ökonomischen Vorteile werden in der öffentlichen Diskussion verschwiegen.

Daher fordern die Unterzeichner des Briefes vom EEG 2014 planbare Übergangsfristen, realistische Regelungen für den Einsatz von Reststoffen sowie ökologisch wertvollen Energiepflanzen und die Erweiterung des Ausbaukorridors für Biomasse von 100 auf 300 Megawatt pro Jahr.

Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen sehen sich die unterzeichnenden Unternehmen in der Verantwortung, auch kurzfristig durch die Bereitstellung von bedarfsgerechtem Strom und Wärme weiterhin einen sinnvollen und wertvollen Beitrag zur Energiewende zu leisten.

Mit bis heute rund 700 MW installierter elektrischer Leistung, die in der im Jahr 2012 eingeführten Direktvermarktung als Regelenergie aus Biogas bereitgestellt wird, hat die Branche gezeigt, dass sie schnell auf veränderte Rahmenbedingungen umsteigen kann. (biogas.org)
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Kommentare 
Gast schrieb am 16.03.2014 17:30 Uhrzustimmen(68) widersprechen(78)
Also Apparatschik, so ein sinnfreies Gelaber öffentlich zu machen, dazu gehört schon einiges an Mut. Dafür erstmal Respekt und Anerkennung :-) Ich würde dich gern mal bitten, ca. 1-2 Monate neben ein Atomkraftwerk, einen Kohletagebau oder eine Raffinerie zu ziehen. Ich bin sehr gespannt, was du und deine Familie zu den schönen Wild- und Blühpflanzen sagen, welche für die Natur bzw. für die Flächennutzung für die Lebensmittelindustrie zur Verfügung stehen. Ebenfalls bin ich gespannt, wie die Getreidepreise aussehen, wenn wieder Ackerlandüberschuss herscht. Es gab Zeiten, da war der Preis so niedrig, dass man Getreide verbrannt hat, um Wärme zu erzeugen. Mit der Flächenkonkurenz meinst du sicher die Konkurrenz zwischen subventioniertem Energiemais, enbenfalls subventionierten Raps zur Biodieselerzeugung (den niemand will) oder subventioniertes Getreide für die Bioethanloerzeugung (was ebenfalls niemand nutzen möchte)? Ich geb dir mal einen Tip unter "Freunden". Kopier dir deinen Beitrag und heb ihn dir gut auf. In etwas 40-50 Jahren (in Abhängigkeit von deinem Alter, ich meine nicht das Geistige) zeigst du deinen Stuss mal deinen Enkeln und erklärst ihnen, warum du ein solcher Verfechter der Atomenergie und der fossilen Energieträgern gewesen bist. Sie werden sicher begeistert sein dir auf die Schulter klopfen und allen ihren Freunden erzählen, wie sehr sich ihr Opa für die schnelle Zerstörung ihres Planeten eingesetzt hat. Mit freundlichen Grüßen und der Hoffnung auf schnellen geistigen Zuwachs deinerseits. der Gast
Apparatschik schrieb am 04.03.2014 22:55 Uhrzustimmen(130) widersprechen(71)
"Stilllegung der Biogasbranche" Das wäre zu schön um wahr zu sein Das EEG ist sofort drastisch zu ändern. (gilt ebenso für die Windindustrie) Gabriel ist auf dem richtigen Weg, nur viel, viel zu zaghaft. Die Subvention für Agrarindustriegasstrom, bei dem sogenannte nachwachsende Rohstoffe eingesetzt werden, muß oberhalb des Börsenstrompreises komplett gestrichen werden. Der Nettoenergiegewinn ist nach Abzug von Diesel, Düngemittel, Transporte etc. negativ!!! Selbst bei teilweiser Nutzung der Wärme bleibt es immer noch fast ein +- Nullsummenspiel. Anderes gilt für wesentlich Gülle- und Reststoffbasierte Anlagen! Sprich: Die eingesetzte Energie sollte, bevor sie den Acker erreicht, in Strom und Wärme umgewandelt werden. Je MW Agrarindustriegasanlage wären dann mind. 500ha Fläche für normale Landwirtschaft die Lebensmittel produziert übrig. Zudem stünde dann die eine oder andere Fläche für die Natur mit unvergorenen Wild- und Blüpflanzen zur Verfügung. Dieses hätte tatsächliche „zusätzliche positive ökologische Effekte“. Die Folgen in Bezug auf die Flächenkonkurrenz sind aufgrund der Überförderung beim Bio???gas zu den Betrieben die Lebensmittel produzieren in vielen Gebieten mittlerweile katastrophal. Das gleiche gilt für die extrem negativen Auswirkungen auf den Naturhaushalt mit samt dem Grundwasser und für die Landschaft. Die im Rahmen des dringend notwendigen Strukurwandels in der Biogasindustrie pleite gehenden Betriebe werden marktwirschaftlich (wie sie es nicht gewohnt sind!) abgewickelt, da sie keinen wirklichen energetischen Beitrag leisten, Nutzen für die Umwelt sowie gesellschaftlichen Wert haben. Text ist teilweise Wdh. da auch das Lobbygejammere nur Wdh. ist, um weiterhin die ganz schnell gewohnt gewordenen Subventionen via EEG-Umlage einstreichen zu können.
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