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07.06.2010 | 19:50 | Greenpeace-Studie 

Erneuerbare Energien decken Großteil des Bedarfs

Hamburg/Berlin - Erneuerbare Energien könnten einer Studie zufolge bis 2050 etwa 80 Prozent des weltweiten Energiebedarfs decken.

Studie: Erneuerbare Energien decken Großteil des Bedarfs
Die Kohlendioxid-Emissionen ließen sich dann - wenn zugleich Energiesparmaßnahmen umgesetzt werden - um mehr als 80 Prozent verringern, teilte die Umweltorganisation Greenpeace am Montag mit.

«Die Einsparungen bei Brennstoffimporten würden dabei den Umbau komplett finanzieren.» Das gehe aus der Neuauflage der Studie «Energie [R]evolution: Ein nachhaltiger Weltenergieausblick» hervor. Greenpeace und der Europäische Dachverband der Industrie für Erneuerbare Energien stellten die Untersuchung, die das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt erstellt hat, in Berlin vor.

Die Studie liefert den Angaben zufolge einen Plan für den steigenden Energiebedarf der Welt - inklusive der Wachstumsländer China und Indien -, ohne den Klimaschutz zu gefährden. Sie soll damit einen «ökologischen Gegenentwurf» zum «World Energy Outlook» der Internationalen Energieagentur bilden.

Bis zu 95 Prozent der Stromversorgung könnten im Jahr 2050 aus erneuerbaren Energien stammen, berichtete der Energie-Experte Sven Teske von Greenpeace International. Die Brennstoffkosten für Öl, Kohle und Gas würden bis 2030 um fast fünf Billionen Euro sinken - damit könnten dann die Mehrkosten für den Umbau der Stromversorgung finanziert werden.

Das Energiekonzept mache «unabhängig von stark schwankenden Weltmarktpreisen für Öl, Gas und Kohle sowie deren umweltzerstörende Förderungen», sagte Teske. «Die BP-Katastrophe im Golf von Mexiko ist eine Folge falscher Energiepolitik.» Der Jahresumsatz der erneuerbaren Energien würde der Studie zufolge bis 2050 von derzeit 80 auf mehr als 480 Milliarden Euro klettern.

«Nutzten Regierungen und Unternehmen das enorme Wachstumspotenzial, könnte die Zahl der Arbeitsplätze in diesem Bereich bis 2030 von heute rund 2 auf mehr als 8,5 Millionen ausgebaut werden - eine Million davon in Deutschland.»

Die Geschäftsführerin des Dachverbandes, Christine Lins, betonte allerdings: «Eine vollständige Stromversorgung auf Basis Erneuerbarer Energien ist keine Frage der Technik, sondern des politischen Willens.» Der Windenergiemarkt habe auch während der Finanzkrise 2009 um 41,5 Prozent zugelegt. «Die Erneuerbare Energien-Branche ist bereit und in der Lage, diesen ehrgeizigen Energie Revolutions-Plan umzusetzen und Millionen zusätzlicher Arbeitsplätze zu schaffen.» (dpa)
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