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08.12.2007 | 08:49

Minister Peter Hauk MdL: "Langfristige Strategie bei der Biomassenutzung zeigt Erfolg"

Sonnenbühl-Reutlingen - Das Forschungsprogramm „Nachwachsende Rohstoffe - Forschungsprojekte für den Ländlichen Raum“ hat neue Technologien zu einer effizienten Nutzung von Biomasse entwickelt.

Peter Hauk
Peter Hauk (c) proplanta
Die langfristige Strategie in diesem Bereich war richtig", sagte der baden-württembergische Minister für Ernährung und Ländlichen Raum, Peter Hauk MdL, gestern (7. Dezember) in Sonnenbühl-Undingen (Landkreis Reutlingen) bei der Fachtagung „Wärme von Acker und Grünland“.

"Heute profitieren wir davon, dass wir bereits seit vielen Jahren in den Ausbau der Biomassenutzung investieren. Beim Start vor rund 15 Jahren konnte niemand die heutige Entwicklung absehen. Der aktuelle Ausbauschub hat dadurch aber ein festes Fundament", ergänzte der Minister.

Land- und forstwirtschaftliche Biomasse werde auf Grund der sich abzeichnenden Entwicklungen auf den globalen Märkten und die verstärkte energetische Nutzung künftig noch stärker nachgefragt. Angesichts dieser Entwicklungen könne deshalb der Fokus bei der Bioenergiebereitstellung nicht nur auf Raps oder Mais liegen. "Biogene Reststoffe aus der Landwirtschaft und Landschaftspflege, die bisher wenig Beachtung gefunden haben, werden stark an Bedeutung gewinnen. Die Ergebnisse aus den Forschungsprojekten "Heu- und Getreideverbrennung" sind daher hoch aktuell und willkommen", betonte Hauk.

Angesichts der Rahmenbedingungen und Entwicklungen werde die effiziente, ökonomisch sinnvolle und ökologisch verträgliche Bioenergienutzung im ländlichen Raum an Bedeutung gewinnen. Insbesondere im Wärme- und Strombereich kann ein wichtiger Beitrag zur Weiterentwicklung des Ländlichen Raums geleistet werden. "Mittelfristig können wir den Anteil der Bioenergie von heute rund 3,5 Prozent auf acht bis zehn Prozent des Primärenergieverbrauchs steigern. Die Bioenergienutzung bietet ökonomische Perspektiven.

Hierzu müssten neue Kooperationsmöglichkeiten bei der Bereitstellung und Nutzung entwickelt werden. Die Landesregierung werde – entsprechend dem Biomasseaktionsplan Baden-Württemberg vom März 2006 – entsprechende Aktivitäten unterstützen, wo übergeordnete Instrumente, wie zum Beispiel das erneuerbare Energien Gesetz, nicht oder nicht ausreichend greifen. Dies könne beispielsweise für Landwirte im Rahmen der Förderung von einzelbetrieblichen Investitionen, in der Be- und Verarbeitung von Biomasse zur energetischen Nutzung durch Endverbraucher sowie für die Wärmegewinnung und Bereitstellung aus Biomasse für Endverbraucher erfolgen.

Ein anderes Instrument sei das Programm des Landes für die regionale Entwicklung (EFRE). Einer der drei Förderschwerpunkte ist auf Ressourcenschutz und Risikovermeidung ausgerichtet. Im Rahmen dieses Förderschwerpunkts werden Maßnahmen zur Energieeinsparung, Steigerung der Energieeffizienz und des Einsatzes erneuerbarer Energieträger gefördert. "Bioenergie im ländlichen Raum ist in Baden-Württemberg nicht nur die klassische Holznutzung und die Produktion von Strom mit Biogas, sondern ein lebendiger und vielfältiger Sektor mit innovativen Ansätzen", sagte der Minister.

Beispiele seien die erste Bioenergiekommune Baden-Württembergs in Mauenheim (Biogas und Holzhackschnitzel), der Aufbau der interdisziplinären Bioenergieforschungsplattform am Unteren Lindenhof der Universität Hohenheim oder die Kooperation zwischen oberschwäbischen Landwirten und der Erdgasversorgung Südwest in Burgrieden (Laupheim) zur Einspeisung von Biogas. (PD)
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