Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
22.04.2008 | 14:10 | Schäfertage 

Schäfertage in Beuren: Schafschur, Schauhüten und Schäferstündchen

Beuren - Vergangenes Wochenende fanden im Freilichtmuseum Beuren zum neunten Mal die Schäfertage statt.

Schäfertage in Beuren: Schafschur, Schauhüten und Schäferstündchen
Zahlreiche große und kleine Besucher verfolgten gespannt Schauhüten mit Hütehunden, Schafschur und Schafbaden, informierten sich in den Vorführungen über die Verarbeitung der Wolle und bummelten über den Schäfermarkt.

Wer tiefer in die Materie einsteigen wollte, konnte sich an den Ständen der Vereine und Verbände informieren und Kontakte knüpfen. Als besondere Gäste wurden die erste Lammkönigin von Baden-Württemberg, Irene Nagel, sowie die amtierende Schäferlaufkönigin Brigitte Nagel begrüßt. Für den Ohrenschmaus sorgten "Musikalische Schäferstündchen" sowie auf Schäferpfeifen gespielte historische Schäfermusik.  

Zum Teil seltene Schafrassen gab es in der Rassenschau zu bestaunen: Coburger Fuchsschaf, Heidschnucke sowie das Ouessantschaf als kleinste Schafrasse der Welt waren mit von der Partie. Die im Lande häufigste Schafrasse sind die Merinoschafe, von denen sich am Wochenende über 300 Exemplare im Museumsdorf tummelten.  

Interessante Einblicke in die Arbeit mit den Schafen boten jedoch nicht nur die Vorführungen, sondern insbesondere auch Gespräche mit den Praktikern. So erläuterte ein Schäfer im Proplanta-Gespräch schmunzelnd die vielfältige Funktionalität des Schäferstabes. Dieses auch als Schippe bezeichnete Werkzeug, häufig ausgestattet mit einem Haken, diene "als Fanggerät meist kranker Schafe, zum Distelstechen, zur Klauenreinigung, als Schleuderinstrument von Erdklumpen auf ungehorsame Schafe und Hunde sowie als komfortable Stütze für den Schäfer."

In Baden-Württemberg wird auch heute noch traditionelle Wanderschafhaltung betrieben, bei der hauptberufliche Schäfer mit ihren Herden von den Winter- zu den Sommerweiden in höher gelegene Regionen wie der Schwäbischen Alb ziehen. Diese Art der Beweidung leistet einen wichtigen Beitrag zum Erhalt von Kulturlandschaftselementen, beispielsweise den Wacholderheiden. Fast 200.000 Mutterschafe pflegen in Baden-Württemberg auf diese Weise rund 60.000 Hektar Kulturlandschaft. (Pp)

> zur Bilderstrecke
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 In Sachsen-Anhalt wird weniger geschlachtet

 Gute Preise für Lammfleisch im Ostergeschäft

  Kommentierte Artikel

 Wut und Wahlen 2024: Die zunehmend mächtige Gruppe der Nichtwähler

 NRW-OVG verhandelt Streit um ein paar Gramm Wurst zu wenig

 Ruf nach Unterstützung der Imker

 Kein kräftiger Aufschwung in Sicht - Wirtschaftsweise für Pkw-Maut

 Schutz vor Vogelfraß durch Vergrämung?

 Globale Rekord-Weizenernte erwartet

 Immer mehr Tierarten sorgen in Thüringen für Ärger

 Größere EU-Getreideernte erwartet

 Bedarf an hofeigenen KI-Wetterfröschen wächst rasant

 Was will die CDU in ihrem neuen Programm?