Im Rahmen der neutralen und unangemeldeten Überprüfung sind im vergangenen Jahr insgesamt 394 Futterproben durch geschulte Probennehmer gezogen und an akkreditierten Laboratorien auf über 2.300 wertbestimmende Inhaltsstoffe untersucht worden. Abweichungen traten nur in 5 Fällen auf.
Somit wurde in über 99,9 Prozent aller Untersuchungen keine Abweichung von der Deklaration oder vom geforderten DLG-Standard festgestellt. Einbezogen waren Milchaustauscher, Kälberaufzucht-, Rindermast- und Milchleistungsfutter. Schweinefutter und Geflügelfutter sowie Rinder- und Schweine-Mineralfutter. Diese Ergebnisse belegen erneut, dass das Vertrauen in Gütezeichen-Futter gerechtfertigt ist.
Gleichzeitig sind sie Beleg für die hohe Qualitätssicherheit, die von den teilnehmenden Unternehmen durch beste Kenntnis über die eingesetzten Rohwaren und die Beherrschung des Herstellungsprozesses erzielt wird.
Zusätzlich zum Standardprogramm wurden im Rahmen einer Sonderuntersuchung 66 Schweine- und 76 Rindermineralfutter auf die Gehalte an Kalium und Eisen überprüft. Hintergrund dieser Untersuchung ist die Abschätzung des Eintrages beider Elemente über das Mineralfutter im Rahmen von Nährstoffbilanzen (Kalium) bzw. der Überprüfung des Versorgungsniveaus (mögliche Überversorgung mit Eisen).
Die deklarierten Eisengehalte lagen beim Schweinemineralfutter zwischen 785 und 7.000 mg/kg, die Befunde zwischen 1.230 und 8.810 mg/kg. In allen Fällen wurde die Deklaration eingehalten. Im Rindermineralfutter wird Eisen nicht deklariert. Hier lagen die Befunde zwischen 604 und 8.875 mg/kg. Die Kalium-Befunde lagen insgesamt (Schweine- und Rindermineralfutter) zwischen 0,05 % und 0,32 %. Eine Deklaration von Kalium ist nicht üblich.
Die mit dem DLG-Gütezeichen ausgezeichneten Mischfutter werden zusätzlich zur amtlichen Kontrolle von der
DLG jährlich mehrfach im Werk, im Handel und beim Landwirt beprobt und untersucht. Wird die Probennahme beim Landwirt durchgeführt, erhält dieser von der DLG ein Untersuchungsattest mit der Bewertung des Futters zugesandt.
Das DLG-Gütezeichenfutter muss nicht nur die deklarierten Gehalte an Inhaltsstoffen einhalten, sondern auch eine bedarfsgerechte Nährstoffausstattung aufweisen. Letzteres wird durch die sogenannten Mischfutterstandards abgesichert. Die Futter erfüllen somit den hohen ernährungsphysiologischen Bedarf der Tiere für ein gesundes Wachstum bei hoher Leistung. Dabei wird nicht nach dem Motto „viel hilft viel“ verfahren, sondern die Anforderungen orientieren sich an den auf Versuche gestützten wissenschaftlichen Erkenntnissen.
Überhöhte Gehalte von zum Beispiel Vitaminen oder anderen Zusatzstoffen, wie sie immer wieder in der Praxis von Einkaufsgemeinschaften bzw. Landwirten gefordert werden, gibt der Standard nicht vor. Dadurch können Luxuskonsum vermieden und Kosten gespart werden. Neben den angepassten Bedarfswerten wird auch der Umweltaspekt berücksichtigt. Speziell im Protein- und Phosphor-Gehalt reduzierte Standards unterstützen eine umweltgerechte Fütterung. (dlg)