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17.02.2014 | 13:14 | Futtermittelkontrolle  

Futtermittel-Kennzeichnung in der Schweiz beanstandet

Posieux - Agroscope hat den Auftrag, die in der Schweiz in den Handel gebrachten Futtermittel für Nutz- und Heimtiere (Petfood) zu kontrollieren. Damit stellt sie die erste Kontrollinstanz entlang der Lebensmittelkette dar.

Futtermitteluntersuchung
(c) proplanta
Im vergangenen Jahr wurden 1.423 Proben erhoben und analysiert. Bei den Futtermitteln für Nutztiere gab es im Vergleich zum Vorjahr einige Beanstandungen mehr; beim Petfood hat sich die Situation verbessert.

Im Rahmen der amtlichen Futtermittelkontrolle hat Agroscope im Jahre 2013 1.248 Proben von Nutztierfuttermitteln sowie 175 Proben von Heimtierfuttermitteln erhoben. Inspektionen wurden in mehr als 300 Produktions- oder Handelsbetrieben durchgeführt

Leichte Verschlechterung bei den Futtermitteln für Nutztiere



Knapp drei Viertel der untersuchten Nutztierfutter gaben keinerlei Anlass zu Beanstandungen, was einer leichten Verschlechterung von zirka fünf Prozentpunkten entspricht. Der Anteil der Proben mit leichten Nicht-Konformitäten (unvollständige Etikettierung, von der Deklaration geringfügig abweichende Gehalte) verschlechterte sich ebenfalls um drei Prozentpunkte auf 16,1 %, und der Anteil der nicht-konformen Futtermittel (Beanstandungen mit finanziellen Konsequenzen) stieg um etwas mehr als ein Viertel auf 9 %.

Die Beanstandungen bezogen sich fast ausschließlich auf außerhalb der amtlichen Toleranzgrenzen liegende Zusatzstoff- oder Nährstoffgehalte sowie auf wichtige Deklarationsfehler. Dies ist zum Teil zurückzuführen auf die Anpassungen der Deklarationsvorschriften, welche am 1. Januar 2012 in Kraft getreten und von der Branche noch nicht vollumfänglich umgesetzt worden sind. Agroscope hat 2012 einen Leitfaden für die Kennzeichnung publiziert, welcher zur Verbesserung der Situation beitragen soll.

Agroscope legt besonderen Wert auf die Sicherheit der Futtermittel. Hierzu wurden verschiedene relevante Parameter untersucht wie Dioxine und PCB sowie andere unerwünschte Stoffe wie Antibiotika, Schwermetalle, Salmonellen, verschleppte Kokzidiostatika, Pestizide und Mykotoxine. Die Resultate dieser zahlreichen Analysen fielen - mit Ausnahme eines Falls von Salmonellen - negativ aus. Weitergehende Abklärungen ergaben, dass dieses Futter keine Gefahr darstellte, und somit hält Agroscope fest, dass die Gesundheit von Tier und Mensch in keinem Fall durch Futtermittel gefährdet wurde.

Kontrolle der Importe



Ein besonderes Augenmerk wurde auch 2013 auf die importierten Futtermittel gelegt. Diese wurden sowohl bei den Futtermittelbetrieben als auch an den Zollstellen beim Import bemustert. Insgesamt wurden 90 Mischfuttermittel direkt an der Grenze und weitere 220 bei verschiedenen Betrieben im Inland bemustert.

Die Situation ist ähnlich wie im Vorjahr. Der Anteil der Futtermittel mit leichten Nicht-Konformitäten stieg um etwa zwei Prozentpunkte auf 17,7 %; der Anteil der nicht-konformen Futtermittel stieg um 1,5 Prozentpunkte auf 9,7 %. Sämtliche Beanstandungen sind auf Zusatzstoff- und Nährstoffgehalte, welche außerhalb der amtlichen Toleranzgrenzen liegen, oder auf wichtige Deklarationsmängel zurückzuführen. Diese Ergebnisse betreffen die Sicherheit der Futtermittel nicht, weshalb Agroscope zum Schluss kommt, dass von den importierten Futtermittel ebenfalls keine Gefahr ausgeht.

Starke Verbesserung bei den Heimtierfuttermitteln



Von den 175 bei Herstellern und Wiederverkäufern erhobenen Proben von Heimtierfuttermitteln wiesen 21,7 % kleinere Mängel auf. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einer Verbesserung von 22,8 Prozentpunkten. Diese Beanstandungen bezogen sich zum größten Teil auf von der Deklaration abweichende Gehalte.

Zu Beanstandungen mit finanziellen Konsequenzen gaben nur zwei Proben Anlass: Eine dieser Proben wies einen Gehalt an Ambrosiasamen auf, welcher über dem Höchstwert lag. Bei der anderen Probe wurde ein zu hoher Gehalt an Schwermetallen festgestellt. Beide Produkte wurden vom Markt genommen und vernichtet oder zurückgesandt.

GVO unter Beobachtung



Von den insgesamt 1.248 Nutztierfuttermittelproben wurden 251 Mischfutter und 122 Einzelfuttermittel auf gentechnisch veränderte Organismen (GVO) untersucht. Eine Probe wurde aufgrund fehlender Deklaration in einer Amtssprache beanstandet. (Pd)
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