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29.03.2013 | 13:39 | Einkommenseinbußen 

Wetter verhagelt Baumschulen das Geschäft

Pinneberg/Rostock - Der Winter will nicht gehen und in den Gärten beherrschen statt bunter Frühlingsblumen Schnee, Eis und Matsch das Bild. Baumschulen und Gärtnereien bleiben auf ihren Gewächsen sitzen. Dabei wird sonst zu Ostern viel Umsatz gemacht.

Forsythie
(c) proplanta
Der verschneite Frühjahrsbeginn und die gefrorenen Böden verhageln den Baumschulen und Gärtnereien das Geschäft. «Man muss davon ausgehen, dass wir erheblich weniger verkaufen als in einem normalen Frühjahr», sagte der stellvertretende Hauptgeschäftsführer des Bundes deutscher Baumschulen (BdB), Helmuth Schwarz, am Donnerstag der Nachrichtenagentur dpa. Das gelte für den Norden, aber auch für ganz Deutschland.

Der Boden sei gefroren, Bäume und Sträucher könnten nicht verpflanzt werden. Normalerweiser sei der Frühling die wichtigste Geschäftszeit. Aber: «Der Frühling fällt für uns diesmal nahezu aus», so Schwarz. Die Höhe des Schadens könne der BdB noch nicht beziffern. Einige Betriebe müssten Bestände vernichten, um Platz zu schaffen.

Ladenhüter sind fast alle Gehölzer. «Im Moment geht ja auch kein vernünftiger Mensch in den Garten», sagte Schwarz. Weder private Gärtner noch Kommunen würden momentan Bäume und Sträucher einkaufen. «Wir müssen jetzt auf einen günstigen Herbst hoffen», sagte er. Insgesamt vertritt der BdB rund 1.000 Baumschulen, in Schleswig-Holstein und Hamburg sind es rund 200.

Auch die Gärtnereien leiden unter dem Frost. «Vor einem Jahr hatten wir zur gleichen Zeit 90 Prozent der Stiefmütterchen verkauft, momentan sind es zehn Prozent», sagte Andreas Kröger, Präsident des Hamburger Gartenbauverbandes, am Donnerstag. Bestimmte Frühlingsblüher müssten wohl vernichtet werden, zum Beispiel Primeln. Normalerweise sei das Ostergeschäft für Gärtnereien eines der umsatzträchtigsten des Jahres. «Das fällt für uns nun leider komplett ins Wasser», so Kröger.

Den massiven Einbruch beschreibt auch Thomas Heinemann, Vizepräsident des Gartenbauverbandes in Mecklenburg-Vorpommern: «Es wurden vielleicht zehn Prozent der Ware verkauft, die wir hätten verkaufen können.» Die Gärtner hofften, dass nach Ostern noch ein Großteil der Frühlingsblumen weggehen. Das Problem für die Gärtnereien sei aber, dass sie die Pflanzen vorfinanzieren mussten. Die Frühblüher seien zum Teil schon im August getopft worden. (dpa)
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