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12.09.2014 | 10:50 | Geflügelwirtschaft 

Geflügelverband kritisiert rot-grüne Tierschutz-Vorgaben

Hannover - Die niedersächsische Geflügelwirtschaft unterstützt die Tierschutzpläne der Landesregierung, fordert aber eine stärkere Beteiligung des Handels an den Mehrkosten.

Hühnerhaltung
(c) proplanta
Der Landesverband Geflügelwirtschaft (NGW) verlangte am Freitag in Hannover eine sachliche Debatte über die Situation. Die Branche mit ihren 22.000 Jobs in Niedersachsen stehe oft zu Unrecht am Pranger.

So sei etwa die konventionelle Käfighaltung in Deutschland Geschichte - Puten und Hähnchen würden ausschließlich in Bodenhaltung, Legehennen auch in Freilandhaltung aufgezogen. Mit einer Informationskampagne, zu der auch Webcams im Hühnerstall gehören, soll für den Verbraucher mehr Transparenz bei der Fleisch- oder Eiererzeugung geschaffen werden. Die Branche strebt zudem eine freiwillige Reduzierung des bereits sinkenden Antibiotika-Einsatzes an.

Die rot-grüne Landesregierung will Tierhaltern von Ende 2016 an unter anderem das Schnabelkürzen bei Legehennen verbieten, ab Ende 2018 dann auch bei Puten. Es geschah bisher, damit sich die Tiere auf dem engen Raum nicht gegenseitig verletzen.

Der Verband NGW sprach sich für eine konsequente Umsetzung des Tierschutzplans aus, der von der schwarz-gelben Vorgängerregierung 2011 ins Leben gerufen wurde. Hauptziel seien artgerechte Haltungsbedingungen bei Nutztieren, betonte der Vorsitze des Landesverbandes der Geflügelwirtschaft, Friedrich-Otto Ripke - der CDU-Politiker war bis zum Regierungswechsel 2013 in Niedersachsen Staatssekretär im Landwirtschaftsmuseum.

«Wir wollen einen praktikablen, aber keinen unechten politischen Tierschutz», sagte Ripke. Unterstützung bekam er vom landwirtschaftspolitischen Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Hermann Grupe. Tierschutz müsse anhang objektiver Kriterien und Indikatoren verbessert werden, sagte Grupe.

In Niedersachsen werden nach Verbandsangaben rund 16 Millionen Legehennen gehalten, das sind 36,1 Prozent des gesamten deutschen Bestands. Bei den Masthühnern sind es mit 64,4 Millionen sogar 66,2 Prozent.

Kritik gab es vom Verband am bisherigen Verhalten des Handels. Ripke sagte: «Wenn wir echten Tierschutz umsetzen wollen, brauchen wir höhere Verbraucherpreise.» Es gelte, die Wettbewerbsfähigkeit der Branche zu erhalten. (dpa/lni)
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