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21.03.2011 | 10:33 | Kleingruppenhaltung 

Wissenschaftliche Ergebnisse zur Kleingruppe abwarten

Berlin - DBV kämpft für Öko-, Freiland-, Boden- und Kleingruppenhaltung bei Legehennen.

Hühner
(c) proplanta
„Es ist nicht nachvollziehbar, warum Steuergelder in Forschungsvorhaben fließen, deren Ergebnisse schon drei Jahre vor der Veröffentlichung offenbar nicht mehr interessieren.“ DBV-Generalsekretär Dr. Helmut Born appelliert an Bund und Länder, den Wettlauf des Verbietens zu beenden und sich an wissenschaftlichen Ergebnissen zu orientieren.

Die Kleingruppe ist nach jahrelanger Entwicklung vor gut vier Jahren als vierte Haltungsform neben Boden-, Freiland- und Ökohaltung in der Tierschutznutztierhaltungs-Verordnung von den Bundesländern definiert worden. Über 7 der insgesamt 36 Mio. Legehennenplätze in Deutschland finden sich heute in der Kleingruppe. Die Landwirte haben mehr als 200 Mio. Euro in diese Haltungsform investiert, weil sie Tierschutz-, Lebensmittelsicherheits- und Umweltaspekte ausgewogen berücksichtigt. „Jeder, der sich diese Haltungsform in der Praxis ansieht, kann das erkennen“, so Dr. Born. „Wer sich kein eigenes Urteil erlauben will, könnte entweder bereits vorliegende Forschungsergebnisse heranziehen oder die in Arbeit befindlichen wissenschaftlichen Ergebnisse abwarten, wenn die Politik ihn lässt.“

Das mit Bundesmitteln geförderte aktuelle Forschungsvorhaben hat erst vor zwei Jahren mit den ersten Einstallungen von Hennen begonnen. Die Gesamtsumme hierfür belief sich auf 1,4 Mio. Euro. Die Ergebnisse werden frühestens 2013 erwartet. Parallel zu den Untersuchungen in wissenschaftlichen Einrichtungen wird auch eine Praxiserhebung durchgeführt, die die Daten aus den landwirtschaftlichen Betrieben erfasst. Erst auf Grundlage dieser Ergebnisse könnte es eine fachlich fundierte Entscheidung zur Kleingruppenhaltung geben. „Die Politik hat wohl Angst vor positiven Ergebnissen der eigenen Forschungsvorhaben. Wie sonst will man jetzt vorab Fakten schaffen“, vermutet Born. (dbv)
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