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02.07.2009 | 09:34 | Kundgebung 

Vielfalt ernährt die Welt...natürlich ohne Gentechnik

Ulm / Stuttgart - Die Veranstalter der für den 13. September 2009 geplanten Kundgebung „Vielfalt ernährt die Welt ... natürlich ohne Gentechnik“ auf dem Ulmer Münsterplatz kamen am Mittwoch zusammen, um die Veranstaltung und ihre Forderungen für gentechnikfreie Landwirtschaft und Lebensmittel vorzustellen.

Genmais
(c) proplanta
Der Tag, für den neben der Kundgebung eine gentechnikfreie Tafel, eine Schleppersternfahrt sowie Markt- und Infostände geplant sind wird von der Bäuerliche Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall, Bioland Landesverband Baden-Württemberg e.V., BUND Landesverband Baden-Württemberg e.V., Demeter Landesverband Baden-Württemberg e.V., Gentechnikfreies Europa e.V., dem Katholische Landvolk und dem NABU Landesverband Baden-Württemberg e.V. organisiert. Initiator ist das Aktionsbündnis Gentechnikfreie Landwirtschaft in Baden-Württemberg.

Die bundesweit größten Proteste gegen Gentechnik in Landwirtschaft und Lebensmitteln vor der Bundestagswahl finden im Wahlkreis der Bundesforschungsministerin Annette Schavan statt. „Wir haben bewusst Ulm ausgewählt, weil wir verhindern wollen, dass Frau Schavan der Agro-Gentechnik in Deutschland Tür und Tor öffnet,“ so Pressesprecher Jochen Fritz. Die Veranstalter erwarten mehr als 5.000 Teilnehmer, die ein deutliches Zeichen für eine gentechnikfreie Landwirtschaft und Lebensmittel nach Berlin senden.

„Es wäre Aufgabe für die Forschungsministerin, die Risiken der Gentechnik aufzudecken anstatt Geldgeber und Sprachrohr von Agro-Gentechnik-Konzernen zu sein“, machte Berthold Frieß (Landesgeschäftsführer BUND Baden-Württemberg) in seinem Statement deutlich.

„Gentechnik sei nicht geeignet, um Hunger und Klimawandel zu bekämpfen. Das Büro für Technikfolgenabschätzung beim Deutschen Bundestag kommen ebenso wie der Weltagrarrat der UNO zum Schluss: Die industrielle Agro-Gentechnik löst die Probleme der Zukunft nicht, sondern vermehrt die Probleme durch Patente auf Leben und zunehmende Abhängigkeiten von Bauern und Verbrauchern“, so Elisabeth van der Linde (Pressesprecherin des Verbands katholisches Landvolk).

„Unsere Forderungen werden von der Mehrzahl der Verbraucher getragen, welche die Gentechnik zur Erzeugung von Lebensmitteln ablehnt“, so Uwe Prietzel (Geschäftsführer NABU Baden-Württemberg). „Wir erwarten uns bei der Frage nach Gentechnik in der Landwirtschaft einen Stuttgart-21-Effekt bei der Bundestagwahl“.

„Vielfalt ernährt die Welt“ steht für eine bäuerliche Landwirtschaft, die biologische Vielfalt erhält und dadurch weltweit für Ernährungssicherheit sorgt. Erfahrungen in vielen Ländern beweisen bereits: Wer Gentechnik sät, wird Hunger ernten!

„Wir fordern mit unserer Aktion von der Bundesforschungsministerin ein bundesweites Anbau- und Fütterungsverbot von Agro-Gentechnik. Im Zentrum der Forschung muss der Erhalt der Biodiversität und eine zukunftsfähige bäuerliche Landwirtschaft stehen, anstatt weiter die Agro-Gentechnik durch Steuergelder voranzutreiben“, zeigte Berthold Weber (Vorstand Bioland-Landesverband Baden Württemberg) die Zielsetzung von „Vielfalt ernährt die Welt“ auf.

„Mit einem bunten Bühnenprogramm und einer Traktoren-Sternfahrt feiern und demonstrieren wir für gentechnikfreies Essen und eine zukunftsfähige Landwirtschaft!“, stellt Jürgen Binder (Vorsitzender Gentechnikfreies Europa) das Tagesprogramm vor. Bundesweit und international bekannte Redner/-innen haben ihre Unterstützung angekündigt. Zum Politiker-Talk sind alle agrarpolitischen Sprecher/-innen der im Bundestag vertretenen Parteien eingeladen.

Das Bühnenprogramm wird durch den Auftritt von Siyou Isabelle Ngnoubamdjum und Helmut Hattler (Siyou’n’Hell) sowie den Kabarettisten "Die Mehlprimeln" umrahmt.

Markt- und Infostände sowie ein Schau-Bauernhof bieten die Möglichkeit, sich über zukunftsfähige Landwirtschaft und gentechnikfreie Lebensmittel zu informieren.

Weitere Informationen unter www.vielfalt-ernaehrt-die-welt.de (bioland)
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