Der überarbeitete Entwurf der Leitlinien für die Umweltverträglichkeitsprüfung wurde im Laufe von zwei Jahren von Wissenschaftlern aus ganz Europa erarbeitet. Er zeigt deutlich das Anliegen der EFSA, im Bereich der Umweltverträglichkeitsprüfung von GV-Pflanzen eine Schlüsselrolle in Bezug auf den aktuellen Stand der Entwicklung beizubehalten.
In der aktuellen Fassung des Entwurfs haben die wissenschaftlichen Sachverständigen die Anforderungen an die Zulassungsanträge für GVO, die der EFSA zur Bewertung vorgelegt werden, im Hinblick auf die Generierung, Erfassung und Analyse von Daten weiter verschärft. Das GMO-Gremium der EFSA hat darüber hinaus die Leitlinien zur Bewertung möglicher Auswirkungen von GV-Pflanzen auf Nichtzielorganismen weiterentwickelt.
Im Dezember 2008 informierte der Rat „Umwelt“ über seine Schlussfolgerung, dass die Umsetzung des EU-Rechtsrahmens zu GVO verstärkt werden sollte. Gemeinsam mit den übrigen beteiligten Partnern (u. a. der Europäischen Kommission und den Mitgliedstaaten) unternimmt die EFSA verschiedene relevante Anstrengungen, einschließlich der andauernden Überarbeitung ihrer Leitlinien. Zur Ergänzung dieser bereits im Jahr 2007 begonnenen Arbeit lud die EFSA zu einer Reihe technischer Diskussionen ein, um Sachverständige des GMO-Gremiums, Interessengruppen und technische Sachverständige aus den EU-Mitgliedstaaten zu einem Informationsaustausch über wissenschaftliche Themen und die verschiedenen Aspekte der Leitliniendokumente zusammenzubringen. Anschließend leitete die EFSA eine öffentliche Konsultation zum Entwurf der Leitlinien ein.
Im Rahmen der öffentlichen Konsultation zur Umweltverträglichkeitsprüfung von GV-Pflanzen im März/April 2010 erhielt die EFSA 494 Anmerkungen. Darüber hinaus verfolgten über 2000 Interessierte per Live-Übertragung im Internet das Treffen mit Sachverständigen aus den Mitgliedstaaten, das am 17. Juni in Berlin stattfand. Bei diesem Treffen waren alle 18 vertretenen Mitgliedstaaten einvernehmlich der Ansicht, dass der Entwurf der Leitlinien einen entscheidenden Schritt für die Umweltverträglichkeitsprüfung von GV-Pflanzen darstellt.
Für den September 2010 ist nun eine weitere Konsultation vorgesehen, die auf den Diskussionen mit den Mitgliedstaaten aufbauen und die spezifischen Interessen von NGOs aus dem Umweltbereich berücksichtigen soll.
Dr. Riitta Maijala, EFSA-Direktorin für Risikobewertung, erklärt: „Die EFSA beabsichtigt, die Leitlinien für die Umweltverträglichkeitsprüfung von GVO bis Jahresende fertigzustellen. Der Dialog mit NGOs aus dem Umweltbereich stellt dabei einen wichtigen Bestandteil unserer andauernden Konsultation dar. Wir sind uns dessen bewusst, dass einige Umwelt-NGOs ihr Wissen über diesen komplexen wissenschaftlichen Vorgang vergrößern möchten, und wir sind bereit, die Akteure aus diesem Bereich anzuhören, miteinzubeziehen und uns mit ihnen auszutauschen. Heute beispielsweise stellt Testbiotech e. V. vor dem Europäischen Parlament einen Bericht über den Ansatz der EFSA in Bezug auf Umweltverträglichkeitsprüfungen vor, den wir mit gebührender Sorgfalt lesen werden, sobald er uns zur Verfügung steht. Wir freuen uns auf konstruktive Diskussionen mit NGOs aus dem Umweltbereich, die an unserer Arbeit interessiert sind.“
In Übereinstimmung mit ihren Bemühungen um einen regelmäßigen Dialog mit den Interessengruppen lädt die EFSA jedes Jahr NGOs zu einem Treffen ein, bei dem aktuelle wissenschaftliche Themen im Zusammenhang mit genetisch veränderten Organismen erörtert werden. Die diesjährige Konsultation der NGOs aus dem Umweltbereich wird im September stattfinden; der thematische Schwerpunkt wird dabei auf dem Entwurf der Leitlinien für die Umweltverträglichkeitsprüfung von GV-Pflanzen liegen.
Organisationen, die gern an diesem Treffen teilnehmen möchten, werden gebeten, sich unter Angabe ihres Fachgebiets bzw. ihrer Fachgebiete zu melden. Auswahlkriterien für die Teilnahme am Treffen sind Fachwissen im Bereich Umweltverträglichkeitsprüfung sowie eine Organisationsstruktur, die auf breit gestreuten Basisorganisationen in ganz Europa aufbaut, wie beispielsweise die Vertreter der NGOs aus dem Umweltbereich, die langjährige EFSA-Interessengruppen darstellen.
NGOs mit Interesse an der Teilnahme sind aufgefordert, sich bis zum 6. September 2010 unter folgender E-Mail-Adresse zu melden:
gmo@efsa.europa.eu. (efsa)