Wie der für die Agrar- und Ernährungswirtschaft zuständige erste stellvertretende Ministerpräsident Viktor Subkow mitteilte, dürfte selbst die Aussicht auf eine gute
Getreideernte keine frühere Aufhebung des Exportstopps rechtfertigen. Subkow erinnerte in diesem Zusammenhang an die Prognose für die Getreideernte 2010, die zunächst bei 90 Mio. t gelegen habe; tatsächlich seien jedoch nur knapp 61 Mio. t eingefahren worden.
Zugleich stellte der Minister klar, dass er die Warnung der Russischen Getreideunion vor einem eventuellen Preisabsturz am
Getreidemarkt nicht teile. Derzeit gingen die
Getreidepreise fließend zurück, und diese Entwicklung sei zu erwarten gewesen. Mit 6.500 Rbl/t (162,73 Euro) bis 7.000 Rbl/t (175,25 Euro) seien die Preise in Russland momentan „weder zu hoch noch zu niedrig“.
Gemäß einer inzwischen von Ministerpräsident Wladimir
Putin unterzeichneten Regierungsverordnung sollen bis zu 1,4 Mio. t Futterweizen und 982.000 t Futtergerste aus dem nationalen Getreideinterventionsfonds ohne Ausschreibungen unter den landwirtschaftlichen Produzenten verteilt werden,die in den von Marktdefiziten betroffenen Regionen wirtschaften. Die dafür festgelegten Verkaufspreise liegen inklusive Mehrwertsteuer bei 4.550 Rbl/t (113,91 Euro) für Futterweizen beziehungsweise 4.200 Rbl/t (105,15 Euro) für Futtergerste. (AgE)