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23.07.2009 | 12:23 | Ernte 2009 

EU-Landwirte erwarten geringere Getreideernte

Hannover - Die europäischen Landwirte erwarten in diesem Jahr keine schlechte Getreideernte, das Rekordniveau des vergangenen Jahres dürften sie aber deutlich verfehlen.

Getreideernte
(c) proplanta
Der Landvolk-Pressedienst zitiert die jüngste Prognose des EU-Dachverbandes des Getreide- und Futtermittelhandels (COCERAL), wonach in diesem Jahr in der EU-27 insgesamt rund 285,27 Mio. Tonnen (t) Getreide geerntet werden sollen. Damit würde das Vorjahresniveau um 24,9 Mio. t beziehungsweise rund acht Prozent verfehlt. Den Titel als größter EU-Getreideerzeuger dürfte nach wie vor Frankreich beanspruchen, wo mit 69,8 Mio. t nur 0,2 Prozent weniger Getreide geerntet werden soll als in 2008.

Die deutschen Landwirte dürften mit schätzungsweise 47,09 Mio. t 5,9 Prozent und ihre polnischen Kollegen mit 26,82 Mio. t 1,2 Prozent weniger Getreide ernten als im Jahr zuvor. Einen deutlich stärkeren Ernterückgang erwarten die Marktexperten für Großbritannien, das mit 22,03 Mio. t das Vorjahresniveau um 10,2 Prozent verfehlen könnte. Während für Italien mit einem relativ moderaten Rückgang um rund 5,0 Prozent auf 18,98 Mio. t gerechnet wird, soll das Ernteergebnis in Spanien mit 16,54 Mio. t das Vorjahresniveau um 6,6 Mio. t oder 28,5 Prozent unterschreiten. Damit würde allein ein Viertel des insgesamt für die EU erwarteten Ertragsrückganges auf Spanien entfallen.

Zu den größten Getreideerzeugern Europas zählen außerdem Rumänien mit schätzungsweise 13,91 Mio. t sowie Ungarn, wo mit einer Ernte von 12,63 Mio. t Getreide gerechnet wird. Während die Erzeugung in Rumänien gegenüber dem Vorjahr um 18 Prozent sinken soll, dürfte Ungarn das Ernteniveau von 2008 sogar um rund 25 Prozent unterschreiten. In allen übrigen EU-Ländern wird mit einer Getreideernte von jeweils deutlich unter 10,0 Mio. t gerechnet.

Die für die anstehende Ernte erwarteten Produktionsrückgänge ziehen sich quer durch die gesamte EU, einzig für Litauen wird mit einem leichten Ernteplus gerechnet. Fachleute führen dies vor allem auf eine europaweit deutlich geringere Anbaufläche für Getreide zurück. Die Experten von Coceral gehen davon aus, dass die Landwirte zur diesjährigen Ernte rund 58,5 Mio. Hektar (ha) mit Getreide bestellt haben, das wären 1,4 Mio. ha weniger als im Jahr zuvor. Die EU-Ausschüsse der Bauernverbände (Copa) und ländlichen Genossenschaften (Cogeca) schätzen die EU-Getreidefläche sogar nur auf 57,5 Mio. ha. Dagegen wird von allen Organisationen der durchschnittliche Hektarertrag auf rund 49 Dezitonnen (dt) beziffert. (LPD)
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