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25.08.2013 | 07:03 | Getreideernte 2013 

Überdurchschnittliche Getreideernte in Bayern

München - Die von den bayerischen Landwirten bewirtschaftete Getreidefläche (ohne Körnermais) erhöhte sich nach dem vorläufigen Ergebnis der Bodennutzungshaupterhebung 2013 gegenüber dem Vorjahr um 1,7 Prozent bzw. 17.600 Hektar (ha) auf 1,05 Millionen ha.

Getreideertrag Bayern 2013
(c) proplanta
Nach den hohen Auswinterungsschäden im vergangenen Jahr, die zu einer deutlichen Flächenzunahme der Sommergetreidearten zu Lasten der Winterkulturen führte, fand zur Ernte 2013 wieder eine merkliche Flächenausweitung beim Wintergetreide statt. So wurde der Anbau des ertragreicheren Wintergetreides binnen Jahresfrist um 64.300 ha bzw. 7,6 Prozent auf 911.900 ha erhöht.

Die Flächenausweitung erstreckte sich auf alle Winterungen. Die höchsten Zunahmen der Anbauflächen gegenüber dem Vorjahr waren bei der wichtigsten Getreideart, dem Winterweizen, mit fast 31.000 ha (6,2 Prozent) auf 527.200 ha sowie bei Wintergerste mit gut 25 000 ha (11,2 Prozent) auf 247.700 ha zu verzeichnen.

Auch die Aussaat von Roggen (einschl. Wintermenggetreide) wurde um fast 5.000 ha (10,0 Prozent) auf 54.200 ha ausgedehnt. Dagegen wurde die Anbaufläche des Sommergetreides um ein Viertel bzw. 46.700 ha auf 139.800 ha reduziert. Von der Flächenminderung waren alle Sommerungen betroffen. Den höchsten Rückgang betraf die überwiegend als Braugerste verwendete Sommergerste, deren Anbaufläche gegenüber 2012 um fast ein Viertel bzw. gut 33.000 ha auf den bisherigen Tiefststand von 101.400 ha sank.

Die Aussaat des Wintergetreides im Herbst 2012 konnte rechtzeitig erfolgen. Dem langen Winter ohne nennenswerte Auswinterungsschäden, schloss sich ein niederschlagsreiches und viel zu kühles Frühjahr an, so dass die Ausbringung des Sommergetreides nur mit Verspätung erfolgen konnte.

Auf den durch Nässe und gebietsweisen Überschwemmungen gekennzeichneten Juni folgte im Juli extreme Trockenheit und Hitze, die regional durch Gewitter, Sturmböen, Starkregen und Hagel unterbrochen wurde. Witterungsbedingt konnte die Ernte erst mit ein- bis zweiwöchiger Verspätung beginnen.

Aufgrund des verspäteten Erntebeginns stand bis zuletzt mit Ausnahme der Wintergerste noch ein beachtlicher Teil des Getreides auf den Feldern. Daher ist die diesjährige Hochrechnung noch mit einer größeren Unsicherheit behaftet.

Nach den bisher ausgewerteten Ertragsmessungen im Rahmen der „Besonderen Ernte- und Qualitätsermittlung" in Verbindung mit den Ertragsschätzungen der amtlichen Berichterstatter wird in Bayern beim Getreide (ohne Körnermais) mit einem Durchschnittsertrag von 66,6 Dezitonnen je Hektar (dt/ha) gerechnet. Dies sind 5,5 Prozent mehr als im Vorjahr (63,2 dt/ha) und gut 7 Prozent mehr als im Durchschnitt der Jahre 2007 bis 2012 (62,1 dt/ha).

Durch die Ertragssteigerung und die Erhöhung der Anbaufläche der ertragsreicheren Winterungen kann in diesem Jahr erstmals seit vier Jahren wieder mit einer überdurchschnittlichen Getreideernte (ohne Körnermais) von 7 Millionen Tonnen gerechnet werden. Gegenüber der mäßigen Ernte des Vorjahres (6,53 Millionen Tonnen) bedeutet dies eine Steigerung um gut 7 Prozent, der Durchschnitt der vergangenen sechs Jahre (6,66 Millionen Tonnen) wird um gut 5 Prozent überschritten. (LfStaD)
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