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26.07.2013 | 08:09 | Getreideernte 2013 

Baden-Württemberg setzt Hoffnungen auf Wintergetreide

Stuttgart - Mit großen Erwartungen sehen die heimischen Landwirte der diesjährigen Getreideernte entgegen. Insbesondere Wintergetreide (Winterweizen, Wintergerste, Triticale) dürfte nach Einschätzung der amtlichen Ernteberichterstatter von Ende Juni/Anfang Juli sehr gute Erträge bringen.

Getreideernte Baden-Württemberg 2013
(c) proplanta
Die Ertragsaussichten von Sommergerste und Hafer werden vor dem Hintergrund der sehr schlechten Startbedingungen (späte Aussaat, feuchtkalte Witterung während der Saat im Frühjahr und der anschließenden Jugendentwicklung) deutlich zurückhaltender beurteilt.

Nach Mitteilung des Statistischen Landesamtes wird der Ertrag im Landesmittel und über alle Getreidearten (ohne Körnermais) auf über 69 Dezitonnen je Hektar (dt/ha; 1dt = 0,1 Tonnen) gegenüber 64,3 dt/ha im Sechsjahresmittel 2007/2012 und 64,1 dt/ha im Erntejahr 2012 veranschlagt.

Mit Spannung dürfte somit die nächste Schätzung Ende Juli/Anfang August bzw. die effektiven Probeschnitt- und Volldruschergebnisse der »Besonderen Ernte- und Qualitätsermittlung« Ende August erwartet werden. Dann wird sich zeigen, wie sich die hochsommerlichen Temperaturen im Juli auf das Ernteergebnis bei Getreide ausgewirkt haben.

Von manchen Sommergerste- wie auch Haferbeständen wird von ersten Anzeichen verfrühter Abreife und Kleinkörnigkeit berichtet. Andererseits traten bislang die oftmals mit der Hitze einhergehenden Fälle von Hagel, Starkregen und Windböen kaum auf. Lagergetreide ist bisher kein Thema. Es herrschen ideale Druschbedingungen.

Hinter den aktuellen Erntezahlen steht eine Rückkehr der Landwirte zu den bekannten Anbaumustern, nachdem im vergangenen Jahr der Anbau auf dem Ackerland vom Kälteeinbruch im Frühjahr gekennzeichnet war. Winterweizen, die mit Abstand wichtigste Fruchtart, wird von den Landwirten im Land wieder in einem Umfang von 232.400 Hektar (ha) angebaut.

Auch Wintergerste kehrt mit 92.400 ha zu früherer Stärke zurück. Im Gegenzug hat Sommergerste mit 63.000 ha wieder erheblich an Boden verloren. Bei Hafer (gut 21.200 ha) setzt sich der rückläufige Trend fort. Mit fast 24.500 ha wird für Triticale ein neuer Anbauhöchststand notiert.

Legt man die vorläufigen Ergebnisse zum Getreideanbau aus der diesjährigen Bodennutzungshaupterhebung zugrunde, so kann mit einer Getreideernte (ohne Körnermais) von voraussichtlich 31,4 Millionen dt (entspricht 3,14 Millionen Tonnen) und damit rund 2,9 Millionen dt mehr als im Vorjahr gerechnet werden. Die langjährige Durchschnittsernte 2007/2012 beziffert sich auf 30,1 Millionen dt.

Bei Winterraps, der mit Abstand wichtigsten Ölfrucht im Land, liegen die Ertragserwartungen bei 39 dt/ha. Im Vorjahr wurde ein Ertrag von 33,4 dt/ha bei einem Ölgehalt von 42,3 Prozent realisiert. (StaLa-BW)
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