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04.10.2010 | 06:30 | Zuckerrübenkampagne  

Landwirte erwarten eine weniger süße Ernte

Hannover - Die Zuckerrübenernte in Deutschland wird deutlich geringer ausfallen, als zunächst erhofft.

Zuckerrübe
Nach Mitteilung des Landvolk-Pressedienstes wird die Gesamternte auf 3,66 Mio. t Zucker geschätzt. Damit dürfte sie um 547.000 t oder 13 Prozent geringer ausfallen als im Jahr zuvor. Erste Prognosen der Wirtschaftlichen Vereinigung Zucker waren noch von 3,67 Mio. t Zucker ausgegangen. Die ungünstigen Witterungsbedingungen führten aber nun zu weniger guten Erträgen als erwartet. Vom Start mit einem kühlen Frühjahr über die Gluthitze im Juli bis zu den kühlen und regenreichen Spätsommermonaten war der Witterungsverlauf für die Hackfrüchte durchweg suboptimal.

Die Rübenanbauer ernten mit 65 Tonnen je Hektar geringere Erträge als im Vorjahr, zusätzlich haben die Rübenkörper deutlich weniger Zucker eingelagert und enthalten mit 17,6 Prozent weniger süße Inhaltsstoffe. Die Landwirte haben außerdem den Anbau von Zuckerrüben eingeschränkt oder aufgegeben, die Anbaufläche fiel gegenüber dem Vorjahr um 362.000 ha oder 0,6 Prozent geringer aus. Im norddeutschen Raum haben die sechs Zuckerfabriken inzwischen wieder ihren Betrieb aufgenommen. Sie verarbeiten während der rund 150 Tage dauernden Saison im Durchschnitt 13.000 Tonnen Rüben am Tag, bis Mitte Januar werden sie mit ihren Dampffahnen ihre Aktivität unter Beweis stellen. Mit den Standorten Nordstemmen, Clauen, Schladen, Klein Wanzleben, Uelzen und Anklam liegen die Fabriken in den Schwerpunktregionen des norddeutschen Rübenanbaus.

Mit der Konzentration auf wenige, aber sehr wirtschaftliche Standorte nimmt der Transport der Zuckerrüben über weitere Strecken zu. Allerdings beeinträchtigen die größeren und schnelleren Rübenzüge den Straßenverkehr heute nicht mehr in dem Maße wie früher. Durch moderne Reinigungs- und Verladesysteme wird zudem die Verschmutzung der Straßen weitgehend verhindert. Dennoch bitten die Landwirte in den Rübenregionen insbesondere in den Dämmerungsstunden am Morgen oder gegen Abend um besondere Rücksichtnahme. Der Dachverband Norddeutscher Zuckerrübenanbauer, der sich seit nunmehr 20 Jahren für die Verbesserung des Rübenanbaues hierzulande einsetzt, weist auf neuere Ernteverfahren in der Zuckerrübenernte hin. Bislang wurde der blattreiche Kopf der Rübe komplett abgeschlagen. Neuere Verfahren setzen auf ein schonendes Entblättern der Rüben, sodass ein größerer Teil genutzt werden kann. Eine standortangepasste Sortenwahl kann auch bei der Lagerung Verluste einsparen und damit die Zuckerproduktion erhöhen. (LPD)
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