Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft

16.03.2013 | 07:32 | Zuckerrübenanbau 

Nachhaltiger Zuckerrübenanbau wird weiterhin gefördert

Mainz - Das „Zukunftsprojekt Zuckerrübe“ kann in die zweite Phase starten.

Zuckerrübenanbau
(c) proplanta

Landwirtschaftsministerin Ulrike Höfken hat am Donnerstag auf dem Betriebsgelände des Zuckerrübenbauers Fritz Mossel in Mainz-Marienborn an Walter Manz, den Vorsitzenden des Verbands der Hessisch-Pfälzischen Zuckerrübenanbauer e.V., den Bewilligungsbescheid in Höhe von 195.000 Euro übergeben.

Innerhalb des Projekts sollen bis 2015 Empfehlungen für einen möglichst umweltschonenden und gleichzeitig wirtschaftlichen Zuckerrübenanbau in Rheinland-Pfalz erarbeitet werden. „Die Reform der europäischen Zuckermarktordung hat den Druck auf die Wirtschaftlichkeit spürbar erhöht", sagte Höfken. Sie zeigte sich überzeugt davon, dass die Ergebnisse des Projekts in die Praxis einfließen und dazu beitragen werden, dass Rheinland-Pfalz ein Land der Rüben bleibt.

Die Gesamtkosten des neuen „Zukunftsprojekts Zuckerrübe" betragen 481.000 Euro. 30.000 Euro steuert das Land Hessen bei und den Rest trägt der Verband der Hessisch-Pfälzischen Zuckerrübenanbauer e.V., der für die Umsetzung verantwortlich ist. Projektpartner sind die Johannes-Gutenberg-Universität, Mainz, die RLP AgroScience GmbH, Neustadt, das Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Rheinhessen-Nahe-Hunsrück und die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität.

Die erste Projektphase von 2009 bis 2012 hatte das Landwirtschaftsministerium bereits mit rund 430.000 Euro gefördert. Im Mittelpunkt stand dabei die vorbeugende, biologische Bekämpfung der Rübennematoden (Fadenwürmer), die immense Ertragsverluste verursachen können. Zudem ging es um die Anpassung des Zuckerrübenbaus an den Klimawandel sowie die Verbesserung der Flächeninfrastruktur in den Betrieben.

„Damit ist es bereits gelungen, wichtige Grundlagen für einen zukunftsfähigen Zuckerrübenanbau zu schaffen und für die Bauern umsetzbare Empfehlungen zu erarbeiten", stellte Ministerin Höfken fest. Daran könne jetzt die zweite Phase des Projektes anknüpfen.


In den Jahren 2013 bis 2015 sollen folgende Schwerpunkte bearbeitet werden:

  • vorbeugende Bekämpfung des Hauptschädlings des heimischen Zuckerrübenanbaus, der Rübennematoden, durch Nutzung von Sortentoleranzen/-resistenzen, Auflockerung der Fruchtfolge durch Raps und Zwischenfrüchte,

  • Anpassung des Zuckerrübenanbaus an den Klimawandel durch Änderung des Sortenspektrums (Trockenheitsstress - tolerante Sorten) und möglicherweise Anbau von Winterrüben (Zucker- und Energieerzeugung)

  • Untersuchung der Veränderung des Schaderregerspektrums (besonders Pilzkrankheiten und Unkrautflora) durch Anbau neuer Sorten bzw. Umstellung von Sommer- auf Winteranbau wegen des Klimawandels,

  • Erarbeitung einer modifizierten Beratungsstrategie mit dem Ziel einer reduzierten Anwendung von Pflanzenschutzmitteln und Beregnung, wobei die Fungizid - Einsätze gegen Blattkrankheiten im Vordergrund stehen,

  • Bewertung der veränderten Anbausysteme aus ökonomischer und ökologischer Sicht (z.B. Biodiversität).


Zahlen und Fakten zum Zuckerrübenanbau:

In Rheinland-Pfalz werden von aktuell rund 2.200 Betrieben auf circa 23.000 Hektar Zuckerrüben angebaut. Schwerpunkte des Anbaus sind die Ackerbaustandorte in Rheinhessen, in der Vorderpfalz und im Donnersbergkreis sowie (mit geringeren Flächenumfängen) die Landkreise Ahrweiler und Mayen-Koblenz. (PD)

Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Überdurchschnittlicher Zuckerertrag

  Kommentierte Artikel

 Zahl der Bäckereien weiter rückläufig

 Wundermittel und Jahrhundertgift PFAS: Derselbe Circus - andere Clowns

 Deutsche Verbraucher offen für abgelaufene Lebensmittel

 Brandenburger Dackel wohl von Wolf angegriffen

 Tag des Wolfes - Bauern machen Druck für vereinfachten Abschuss

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa