Miller startet Pilotprojekt zur WaldneuordnungEstenfeld, Lkr. Würzburg - Bayern will mit beschleunigten Waldneuordnungsverfahren die Bewirtschaftung der Wälder erleichtern. |
Landwirtschaftsminister Josef Miller startete am Freitag in Estenfeld (Lkr. Würzburg) das erste von vier Pilotverfahren, in denen viele Arbeitsschritte deutlich vereinfacht werden sollen. Die Verwaltung für Ländliche Entwicklung wird in Zusammenarbeit mit der Forstverwaltung die Bewertung, die Vermessung, den Wegebau und die Zusammenlegung der Grundstücke speziell auf die Behebung von Strukturnachteilen des kleinflächigen und zersplitterten Grundbesitzes im Privat- und Körperschaftswald ausrichten. „Angesichts der gestiegenen Nachfrage für den Rohstoff Holz und der kleinteiligen Besitzverhältnisse besonders in Unterfranken wollen wir schnelle Hilfe anbieten“, sagte der Minister.
Die klassischen Waldverfahren waren bisher sehr kosten- und zeitaufwändig. Jetzt soll getestet werden, wie die Waldbewertung wesentlich gestrafft, die Verfahrensabläufe beschleunigt und welche technischen Arbeiten an Private vergeben werden können. Im Vordergrund der Waldneuordnung Mühlhausen in der Gemeinde Estenfeld (Lkr. Würzburg) steht die Auflösung einer nicht mehr funktionsfähigen Waldkörperschaft. Es werden rund 210 Waldgrundstücke von etwa 80 Grundstücks- und Anteilseigentümern neu geordnet und mit LKW-befahrbaren Wegen erschlossen. Die anderen drei Pilotprojekte in Holzkirchhausen in der Marktgemeinde Helmstadt, Böttigheim in der Marktgemeinde Neubrunn (beide Lkr. Würzburg) und Brüchs in der Stadt Fladungen (Lkr. Rhön-Grabfeld) werden in den nächsten Monaten begonnen.
In Unterfranken bewirtschaften annähernd 130.000 Waldbesitzer insgesamt 351.000 Hektar Wald. Im Privatwald haben die Grundstücke eine durchschnittliche Größe von weniger als 0,4 Hektar, vielfach sind die Parzellen weit unter 1.000 Quadratmeter groß. Der Privatwaldbesitz ist außerdem sehr zersplittert und häufig nicht oder nur schlecht erschlossen. (PD)
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