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30.01.2012 | 03:56 | Klimaschutz 

Holznutzung sparte 2011 rund 105 Mio. Tonnen CO2 ein

Berlin - Kaum jemand weiß um die Klimaschutzleistung von Holz.

Wald
(c) proplanta

„Die Erfolge Deutschlands beim weltweiten Klimaschutz sind vorbildlich“, heißt es in einer kürzlich abgegebenen Erklärung des Bundesumweltministeriums (BMU).

Die Rede ist von einer jährlichen Einsparung von mittlerweile 295 Millionen Tonnen CO2. Die deutsche Klimabilanz könnte noch besser sein - würde die CO2-Senkenleistung durch die Verwendung von Holz politisch noch stärker anerkannt und gefördert. Wissenschaftler des Johann-Heinrich-von-Thünen-Instituts (vTI) haben berechnet, dass die Deutschen durch die Verwendung des Bau- und Werkstoffs Holz im vergangenen Jahr rund 75 Millionen Tonnen CO2 einsparten. Durch die energetische Verwertung kamen weitere 30 Millionen Tonnen hinzu.

Insgesamt entsprechen diese Einsparungen in einer Gesamthöhe von 105 Millionen Tonnen im vergangenen Jahr 13 Prozent der gesamten Treibhausgasemissionen in der Bundesrepublik. Ein deutliches Zeichen setzte die Schweiz, die kürzlich den positiven Beitrag der Holzverwendung gesetzlich anerkannte und ab 2013 in seiner Klimapolitik berücksichtigen will.

Die Initiative „HolzProKlima“ will mit einer gesetzlichen Anerkennung der CO2-Senkenleistung von Holzprodukten den Weg für einen verantwortungsvolleren Umgang mit dem Rohstoff Holz bereiten. Unabhängige Experten wie Professor Dr. Klaus Richter, Inhaber des Lehrstuhls für Holzwissenschaften an der TU München, sehen im verstärkten Einsatz von Holzprodukten ein großes Klimaschutz-Potenzial: „Vor allem eine Steigerung der stofflichen Verwendung von Holz würde einen wesentlichen Beitrag zur Entlastung unseres Klimas bringen.“

Klimaschutz durch Holznutzung aus nachhaltiger Waldwirtschaft Holz ist ein idealer Kohlenstoffspeicher: Das im Verlauf seines Wachstums aus der Luft gebundene CO2 eines Baums bleibt als Kohlenstoff langfristig und für die Umwelt unschädlich in Holzprodukten deponiert. Gleichzeitig wachsen in unseren Wäldern neue Bäume, die weiterhin Kohlenstoff binden.

Würde ein Baum nicht genutzt und verarbeitet werden, sondern auf natürlichem Wege absterben, verwandelt sich der überwiegende Teil des darin gebundenen Kohlenstoffs im Prozess der Verrottung wiederum in CO2, das erneut in die Atmosphäre abgegeben wird. Der Holzwissenschaftler Richter bestätigt: „Die Speicherwirkung durch eine Holzverwendung in langlebigen Produkten, insbesondere im Bauwesen, wird noch erweitert, durch die so genannte Substitutionswirkung. Sie entsteht, wenn Holz andere Produkte ersetzt, bei deren Herstellung mehr CO2 emittiert worden wäre.“ Über die Initiative HolzProKlima Die Initiative HolzProKlima will die Verwendung von Holzprodukten für den Klimaschutz stärker als bisher in das Bewusstsein der Menschen und der Politik bringen. Sie will

• über den positiven Klimabeitrag von Holz aufklären,

• die Holzbereitstellung für klimafreundliche Produkte absichern,

• den Wert von Holzprodukten im Vergleich zu alternativen Produkten aufzeigen und dafür eintreten, Holzprodukte neben dem Wald als Kohlenstoffsenke anzuerkennen.

Zu den Initiatoren von HolzProKlima gehören die Arbeitsgemeinschaft Rohholzverbraucher e. V. (AGR), der Bundesverband der Säge- und Holzindustrie Deutschland (BSHD), der Verband der deutschen Holzwerkstoffindustrie e.V. (VHI), der Verband der Deutschen Säge- und Holzindustrie e.V. (VDS), die Allianz Landesbeiräte Holz, der Bundesverband der Altholzaufbereiter und -verwerter e. V. (BAV), der Gesamtverband Deutscher Holzhandel (GD Holz), Holzbau Deutschland und der Bundesverband ProHolzfenster e.V. (agr)

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