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05.01.2009 | 17:54 | Weinwirtschaft  

Berlakovich: Qualitätsorientierung und mutige Investitionen prägen Weinwirtschaft in Österreich

Wien - Die Weinwirtschaft ist ein wichtiger Teil der österreichischen Landwirtschaft.

Weinkorken
(c) proplanta
„Wir haben diese erfolgreiche Entwicklung durch strikte Qualitätsorientierung der heimischen Winzer gepaart mit offensiven und auch mutigen Investitionen in den eigenen Betrieb erreicht. Österreich setzt mit dem DAC Modell konsequent auf die Bedeutung und die Aussagekraft der Herkunft eines Weines. Das DAC - Konzept ist heute als Erfolgsfaktor nicht wegzudenken und für viele Weinbauern eine bedeutende Existenzgrundlage.

Zu den vier österreichischen DAC-Weinbaugebieten Weinviertel, Traisental, Mittelburgenland und Kremstal kommt nun ein fünftes dazu: Seit dem 2. Dezember 2008 reiht sich das Kamptal in diese Erfolgskette ein. Damit unsere Weinbauern auch weiterhin in gewohnt hoher Qualität produzieren können, müssen auch die Rahmenbedingungen stimmen. Daher ist als aktuelles Thema die Umsetzung der neuen Gemeinsamen Marktordnung Wein besonders wichtig,“ so Landwirtschaftsminister Niki Berlakovich letzte Woche anlässlich der Pressekonferenz der Österreichischen Weinmarketing Gesellschaft.
 
Die neue EU-Weinmarktordnung enthält eine Vielzahl an Fördermöglichkeiten. „Österreich ist dabei bewusst seiner Qualitätsorientierung treu geblieben. Daher haben wir Fördermöglichkeiten wie z.B. Grünlese, Krisendestillation, Destillation der Nebenerzeugnisse bewusst nicht gewählt, da sie eher der Überschussbeseitigung bzw. Marktbereinigung dienen. Die von Österreich gewählten Maßnahmen sind innovativ und strukturverbessernd,“ so Berlakovich weiter. 
 
Österreich konzentriert sich auf folgende drei offensive Maßnahmen: Absatzförderung auf Drittlandsmärkten, Förderung von Investitionen sowie Umstellung und Umstrukturierung von Weingärten. „Damit investieren wir in eine sinnvolle qualitäts- und zukunftsorientierte Weinwirtschaft,“ so Berlakovich. Dafür stehen fünf Jahre lang steigende Budgets beginnend mit 8 Millionen Euro zur Verfügung, ab 2013/2014 bleiben die Beträge mit 13,7 Millionen Euro konstant. Insgesamt beläuft sich das Fördervolumen der europäischen Weinmarktordnung für Österreich bis 2014 auf rund 72 Millionen Euro.

 
Die drei Maßnahmen im Überblick

Die neue Investitionsförderung für Winzer ist von besonderem Interesse für Österreich, weil sich damit eine Fülle an Möglichkeiten für die Betriebe im Bereich der Verarbeitungseinrichtungen, Infrastruktur und Vermarktung ergeben. Ziel ist es, die Gesamtleistung der Betriebe zu verbessern und die Weinqualität zu erhöhen. Dabei hat Österreich eine klare Strategie und wird folgende Vorhaben fördern: Prioritäten sollen in bestimmten Bereichen der Kellertechnik gesetzt werden, in denen noch Aufholbedarf besteht, wie Technologien zur Rotweinbereitung, das Thema Gärsteuerung, weiters die Frage der Klärungs- und Filtertechnik oder auch der Bereich der Flaschenabfülllinien und Etikettiertechnik. Auch im Bereich der Vermarktung werden bestimmte Bereiche forciert, wie die Gestaltung von Verkaufs- und Repräsentationseinrichtungen und die Kosten, die sich aus Zertifizierungsmaßnahmen für die Lebensmittelsicherheit ergeben. 

Die neue Marktordnung sieht Möglichkeiten für die Absatzförderung auf Drittlandsmärkten vor - so z.B. klassische Öffentlichkeitsarbeit, Teilnahme an Veranstaltungen und Messen oder Informationskampagnen. Die Österreichische Weinmarketing Gesellschaft hat bereits in den letzten Jahren sehr erfolgreich auf Drittlandsmärkten gearbeitet und bekommt nun die finanziellen Möglichkeiten, diese Aktivitäten noch auszubauen. 

Die dritte Maßnahme der neuen EU-Weinmarktordnung ist in Österreich bereits bekannt: die Umstellung und Umstrukturierung von Weingärten. Sie läuft in Österreich bereits seit dem Jahr 2000. Mehr als 9.700 Hektar Weingärten wurden in Österreich unter diesem Titel bereits erneuert, darüber hinaus wurden Bewässerungsanlagen errichtet, Terrassen renoviert oder erneuert und Wildschutzzäune errichtet. 

„All diese Maßnahmen stellen sicher, dass in Österreich auch in Zukunft der Weg einer qualitätsorientierten Weinproduktion gehen wird. Aus österreichischer Sicht kann die Antwort auf die zukünftigen Herausforderungen nur in einem Zusammenspiel des Einsatzes modernster Technik und dem Bewahren einer traditionellen, vom Winzer und der Natur geprägten Weinkultur bestehen,“ so Berlakovich abschließend. (BMLFUW)
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