Wie lange dauert es noch, bis die Zentralbanken die Leitzinsen wieder senken? Jüngste Konjunkturdaten aus den USA deuten darauf hin, dass sich der Zeitpunkt nach hinten verschiebt. (c) tiero - fotolia.com
Zudem ging die Arbeitslosenquote zurück und der Anstieg der Stundenlöhne legte zu, wie aus dem am Freitag vom Arbeitsministerium veröffentlichten Arbeitsmarktbericht hervorgeht. Aus Sicht von Ökonomen steigt damit die Wahrscheinlichkeit, dass die US-Notenbank die Leitzinsen später als bisher erwartet senken könnte.
Außerhalb der Landwirtschaft kamen 303.000 Stellen hinzu. Analysten hatten im Schnitt lediglich mit 214.000 neuen Stellen gerechnet. Auch wurde der Beschäftigungsaufbau in den beiden Vormonaten nach oben revidiert - um insgesamt 22.000 Stellen.
Zudem sank die Arbeitslosenquote im März. Sie fiel um 0,1 Prozentpunkte auf 3,8 Prozent. Analysten hatten den Rückgang im Schnitt erwartet. Die Gesamtzahl der Arbeitslosen wird mit 6,4 Millionen angegeben. Im längeren Vergleich ist die Arbeitslosigkeit damit weiter vergleichsweise niedrig.
Das Lohnwachstum hat im März etwas angezogen. Die durchschnittlichen Stundenlöhne stiegen gegenüber dem Vormonat um 0,3 Prozent. Volkswirte hatten dies im Schnitt erwartet. Der Anstieg im Vormonat wurde von 0,1 auf 0,2 Prozent nach oben korrigiert. Im Jahresvergleich nahm der Lohnauftrieb ab. In dieser Betrachtung betrug der Zuwachs 4,1 Prozent. Im Vormonat waren es noch 4,3 Prozent gewesen.
Der Arbeitsmarktbericht spielt für die Geldpolitik der US-Notenbank eine wichtige Rolle. Mittlerweile wird an den Finanzmärkten eine Zinssenkung erst für den September erwartet. Bisher war man noch vom Juli ausgegangen. «Die Wahrscheinlichkeit, dass die Zinswende doch ein wenig später erfolgt, als bislang angenommen, hat nun jedenfalls zugenommen», schreibt Matthias Krieger, Volkswirt bei der Landesbank Baden-Württemberg. Er verweist zudem auch auf US-Notenbankpräsident Jerome Powell. Der hatte angesichts der starken US-Wirtschaft Erwartungen auf baldige Zinssenkungen gedämpft.
Der US-Dollar legte nach der Veröffentlichung der Daten zu allen wichtigen Währungen zu. Die Kurse von US-Staatsanleihen gerieten merklich unter Druck. Die Aktienmärkte in Europa wurden hingegen nicht zusätzlich belastet.