Das Land ernte in diesem Jahr 1,6 Milliarden Baskets (je rund 33 Kilogramm) Reis, fast drei Mal so viel wie vor 20 Jahren, berichtete die Staatspresse am Dienstag unter Bezug auf Juntachef Than Shwe. Das Land sei nicht nur autark, sondern habe einen Überschuss an Nahrungsmitteln. «Wir brauchen uns keine Sorgen zu machen, selbst wenn die Bevölkerung auf 100 Millionen steigt», sagte Than Shwe. Birma hat zur Zeit etwa 53 Millionen Einwohner.
Das Welternährungsprogramm WFP hatte die Ernte vor kurzem als gut bezeichnet. Dennoch müssen zehntausende Menschen im Irrawaddy-Delta, das im vergangenen Jahr von
Zyklon Nargis verwüstet worden war, noch mit Essen versorgt werden. Rund 140.000 Menschen waren bei der Katastrophe Anfang Mai 2008 umgekommen. Aus dem Delta kam vor dem Zyklon etwa ein Viertel der nationalen Reisproduktion. Zudem herrscht in der Chin-Region nach einer Ratteninvasion eine Hungersnot. «Die Regierung hat wenig getan, um den armen und hungernden Einwohnern zu helfen», sagte Amy Alexander der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch. Stattdessen fordere die Armee von ihnen noch Abgaben in Form von Geld und Nahrung für die Soldaten. (dpa)