Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
05.12.2011 | 18:41 | Jugend mit Zukunft-Tour 

Berlakovich präsentierte erste Junglandwirte-Studie Österreichs

Wien - Erfolgreicher Abschluss der "Jugend mit Zukunft"-Tour.

Junglandwirt

Zur neunten und letzten Etappe seiner österreichweiten "Jugend mit Zukunft"-Tour lud Landwirtschafts- und Umweltminister Niki Berlakovich gestern Jugendliche aus allen neun Bundesländern ins Lebensministerium ein.

Rund 150 junge Gäste folgten diesem Ruf, um mit dem Minister und TV-Moderator Armin Assinger über wichtige Zukunftsthemen zu diskutieren. Dabei präsentierte Berlakovich die erste Junglandwirte-Studie Österreichs, die wichtige Trends und Meinungen der Heranwachsenden im ländlichen Raum aufzeigt. "Unsere Befragung, an der knapp 1.000 Jugendliche teilgenommen haben, verdeutlicht, dass die jungen Bäuerinnen und Bauern innovativ aber auch traditionell, besorgt aber auch begeistert sind", betonte Berlakovich.


Motto "Motivieren statt resignieren" - Mehrere Tausend TeilnehmerInnen

"In der derzeitigen, wirtschaftlich schwierigen Zeit sind viele Jugendliche massiv verunsichert. Ziel meiner Tour und Studie ist es herauszufinden, was den jungen Menschen auf der Seele brennt. Unter dem Motto "motivieren statt resignieren" will ich ihnen zuhören, Chancen aufzeigen und Mut machen.

Die rege Teilnahme an den Podiumsdiskussionen und an der Studie verdeutlicht, dass die Heranwachsenden ihre Zukunft aktiv mitgestalten wollen. Jugend braucht Politik, Politik braucht Jugend", so Berlakovich, der die Landjugend Österreich und die Österreichische Jungbauernschaft als vorbildhaft bezeichnete. Mit ihnen hatte er auch die "Jugend mit Zukunft"-Tour organisiert, an der insgesamt mehrere Tausend Heranwachsende teilnahmen. Diese wirkten bei einer weiteren Befragung mit, die im Jänner vorgestellt werden soll.

Elisabeth Köstinger, EU-Abgeordnete und Bundesobfrau der Österreichischen Jungbauernschaft, zeigte sich von der Jugendtour begeistert und sagte - auch im Hinblick auf die Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik: "Landwirtschaftliche Berufe sind Top-Jobs mit Zukunft und es muss ein Kernelement der Agrarpolitik sein, das Können und die Motivation der Junglandwirte zu fördern."

"Nur wer heute schon an morgen denkt, den erwarten gute Perspektiven. Unsere jungen Landwirtinnen und Landwirte haben dies längst erkannt und arbeiten engagiert an ihrer Zukunftssicherung", ergänzte Markus Zuser, Bundesleiter Landjugend Österreich.


Erste österreichweite JunglandwirtInnen-Studie

Jedes Jahr werden ca. 1.400 bäuerliche Betriebe von der jungen Generation übernommen. "Um mehr über die Jugendlichen hinter diesen Zahlen und ihr Selbst- und Zukunftsbild herauszufinden, habe ich diesen Sommer die erste österreichweite Junglandwirte-Studie in Auftrag gegeben", so Berlakovich. "Die rege Teilnahme und große Bereitschaft mitreden zu wollen zeigt, wie interessiert und engagiert die JunglandwirtInnen in Österreich sind", unterstrich Studienautorin Erika Quendler von der Bundesanstalt für Agrarwirtschaft.


Gleichermaßen innovativ und traditionsbewusst

Die Studie verdeutlicht, dass die JunglandwirtInnen ihr Erbe mit Begeisterung antreten (93%) und gerne Landwirt sind. Über ein Fünftel will den Betrieb sogar ausbauen. Von jenen JunglandwirtInnen, die bereits übernommen haben, würden 92% den Betrieb wieder übernehmen. Außerdem sind die jungen Bäuerinnen und Bauern gut ausgebildet. Über 20% der Befragten haben Matura, 40% sind Facharbeiter und 10% Akademiker. Ferner stufen sich 85% als innovativ und offen für neue Wege ein und sehen darin eine Stärke, künftigen Herausforderungen erfolgreich zu begegnen.

Trotz ihres Bekenntnisses zu Innovationen sehen 86% der Befragten auch die Bewahrung und Fortführung von Traditionen als wichtigen Bestandteil der künftigen Wegbeschreitung an.

65 Prozent der Junglandwirte sind Männer. Ein weiteres Ergebnis der Befragung abseits des Single-Klischees: JunglandwirtInnen sind in festen Händen, denn mehr als die Hälfte ist verheiratet, knapp über 20 Prozent befinden sich in einer Lebensgemeinschaft.


Erneuerbare Energie und Gentechnik-Freiheit als Chance

93% der jungen Bäuerinnen und Bauern wissen um ihren Beitrag zum Umweltschutz und zur Bekämpfung des Klimawandels Bescheid, dazu passt auch das Bekenntnis zur Bioenergie. So sehen 81% der Befragten ein großes Potenzial für die Produktion von nachwachsenden Rohstoffen in der Landwirtschaft und 61% wollen stärker auf die Erzeugung von erneuerbaren Energien setzen. Darüber hinaus geben die JunglandwirtInnen ein klares Bekenntnis zur Gentechnikfreiheit ab. So meinen über 60% der Jugendlichen, dass die Risiken der Gentechnik ihre Tätigkeit erschweren würden. Es gelte vielmehr, den Wettbewerbsvorteil durch die GVO-Freiheit zu erhalten.


Besorgt über Finanzlage, Klimaextreme und Tierschutzauflagen

Besorgt zeigten sich 86% der JunglandwirtInnen, dass die Kalkulation von langfristigen Investitionen schwieriger werde, sie wollen Investitionsprogramme, die Planbarkeit gewährleisten. Berlakovich dazu: "Dieses Thema diskutieren wir derzeit im Rahmen der Neugestaltung der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU. Die Jungübernehmerförderung muss auch in einem Programm nach 2013 wieder ein fixer Bestandteil sein." Sorgen bereiten den HofübernehmerInnen auch Ernteschwankungen durch Klimaextreme, die Spekulation mit agrarischen Rohstoffen sowie hohe Tierschutzauflagen und die damit verbundene Unsicherheit. (BMLFUW)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Warum es drei junge Menschen in die Landwirtschaft zieht

  Kommentierte Artikel

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet