Die Ursachen dafür sind zwei gute Ernten hintereinander und ein sinkender Verbrauch von Futtermitteln. Gleichzeitig sind nach einer kurzen Entspannungsphase die Produktionskosten erneut angestiegen. Die Einnahmen aus dem
Getreideanbau liegen somit bereits unter den Gestehungskosten und damit ist niemandem gedient: Denn ohne ein kostendeckendes Einkommen ist auch die Ernährungssicherheit in Gefahr. Daher verlangen wir als sofortige Maßnahme der Europäischen Kommission die Eröffnung der Intervention. Nur so lassen sich die Märkte stabilisieren bzw. Spekulationen und in der Folge Berg-und-Tal-Fahrten beim
Getreidepreis auf Kosten von Bauern und Konsumenten verhindern", forderte Franz Stefan Hautzinger, Vorsitzender des Ausschusses für Ackerkulturen der LK Österreich und Präsident der LK Burgenland.
Ernährungssicherung oberste Priorität "Wenn sich der
Getreidemarkt nicht stabilisiert, gerät auch die Versorgungssicherheit in Gefahr. Denn auf der einen Seite kann niemand von den Getreidebauern verlangen, auf Dauer ein Produkt zu erzeugen, dessen Erlös geringer ist als seine Erzeugungskosten. Auf der anderen Seite können in Abhängigkeit vom Wetter bzw. den Auswirkungen des Klimawandels die Erträge extrem stark schwanken, wodurch wieder weltweiter Spekulation Tür und Tor geöffnet wird. Daher braucht die EU auch in Interesse der Konsumenten stabile Getreidemärkte, wozu eine Marktordnungsmaßnahme, wie die
Intervention wesentlich beitragen kann", ergänzte Hautzinger.
Getreidekrisenlager einrichten "Die meisten Staaten Europas sind als Mitgliedsstaaten der NATO verpflichtet, neben einem Krisenlager für Erdöl und Erdgas, auch ein Getreidekrisenlager zu halten. Daher verlangen wir erneut, dass auch Österreich ein Krisenlager in einer Größe von mindestens 150.000 Tonnen Getreide einrichtet. Dies entspricht in etwa einer Drei-Monatsvermahlung bei Getreide. Durch dieses Lager wird gewährleistet, dass bei extremen Preissituationen die Interessen der Konsumenten gewahrt werden, denen sonst bei geringer
Getreideernte hohe
Lebensmittelpreise drohen", stellte Hautzinger abschließend fest. (lk oe)