Vertreter der 28 EU-Staaten und der Europäischen Kommission erreichten bei einem gemeinsamen Treffen am Donnerstag in Brüssel keine Annäherung in der Frage, ob die Zulassung der Chemikalie verlängert werden soll.
Die aktuelle Zulassung läuft Mitte Dezember aus. Ohne deren Verlängerung wäre
Glyphosat von da an verboten. Ende Oktober wollten Kommission und Mitgliedstaaten erneut darüber beraten, hieß es nach der jüngsten Sitzung aus EU-Diplomatenkreisen.
Das Treffen habe «keine Änderung der Situation» ergeben, hieß es. Allerdings habe die Kommission den Verhandlungsdruck zu erhöhen versucht. Die Brüsseler Behörde habe in der Sitzung dargelegt, dass die EU sich bei einer Nichtverlängerung der Zulassung gegenüber den Herstellern und im Außenhandel schadenersatzpflichtig machen könnte.
Glyphosat steht im Verdacht, krebserregend zu wirken. Das Mittel wird vor allem im
Ackerbau zur Bekämpfung von Unkraut verwendet und ist in einer Reihe verschiedener
Herbizide enthalten.
Nach Angaben der Umweltschutzorganisation
Greenpeace sperren sich Frankreich, Österreich, Luxemburg und Italien gegen eine weitere Zehn-Jahre-Zulassung von Glyphosat. Deutschland hat sich bisher nicht festgelegt. Ein Kompromiss, die Zulassungsperiode eventuell zu verkürzen, steht offiziell nicht im Raum. «Wir haben von den Mitgliedstaaten keine Vorschläge in der Richtung bekommen», sagte Kommissionssprecherion Anca Paduraru am Donnerstag.