Die japanischen
Bauern werden dagegenweniger erzeugen. Wie die Marktanalytikerin des TI, Dr. Janine Pelikan, am vergangenen Freitag (6.7.) gegenüber der „taz“ erklärte, dürfte gemäß den Modellrechnungen des Instituts die EU-Produktion von Schweine- und Geflügelfleisch um gut 3 % ausgedehnt werden.
Demgegenüber dürften die japanischen Landwirte fast 14 % weniger Schweine- und Geflügelfleisch produzieren. Ferner ergab sich laut Pelikan aus den Berechnungen, dass die Rohmilchproduktion in Deutschland als Folge von JEFTA um etwa 1 % zunehmen wird, in Japan im Gegenzug aber um bis zu 3,4 % abnehmen könnte. Insgesamt werde die EU-Agrarproduktion durch das Abkommens um 0,7 % steigen, während in Japan bei fast allen landwirtschaftlichen Erzeugnissen mit einem Rückgang des Aufkommens zu rechnen sei, so die Wissenschaftlerin.
Deutliche Kritik an JEFTA übte nichts desto weniger die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL). Elisabeth Waizenegger vom AbL-Bundesvorstand forderte die Bundesregierung auf, gegen das Abkommen zu stimmen. Davon würden vor allem exportorientierte
Molkereien und
Schlachtunternehmen profitieren, während das Höfesterben dadurch noch angeheizt werde.
Laut dem Vorsitzenden der japanischen Bauernorganisation Nouminren, Yoshio Sasawatari, werden die mit JEFTA verbundenen Agrarmarktöffnungen die bäuerlichen Strukturen Japans schmerzlich treffen. Am kommenden Mittwoch (11.7.) wollen Vertreter der EU und Japans das Abkommen unterzeichnen. Es soll 2019 in Kraft treten. Bis 2040 ist der schrittweise Abbau von Handelsbarrieren vorgesehen; dann soll der Handel für 85 % aller
Agrarprodukte liberalisiert sein. Im Einzelnen werden unter anderem die Importzölle für Käse wegfallen. Zudem sind höhere Einfuhrquoten bei gleichzeitigen Zollsenkungen für Rindfleisch geplant. Auch soll die EU künftig mehr Milch zollfrei nach Japan liefern können und keine Importzölle mehr auf
Schweinefleisch zahlen müssen.