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17.04.2023 | 11:08 | Ölsaaten 
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EU-Rekordaufkommen an Sonnenblumensaat und Soja erwartet

Berlin - Die Landwirte in der EU-27 werden in diesem Jahr wahrscheinlich die Rekordmenge von 10,9 Mio t Sonnenblumensaat ernten; das wären 18 % mehr als 2022.

Sonnenblumenanbau
Brüsseler Fachleute sagen für 2023 deutliche Ertragssteigerungen voraus - Vor allem Rumänien und Ungarn dürften erheblich mehr Sonnenblumenkerne ernten - Aufkommen in Frankreich dagegen wahrscheinlich deutlich rückläufig - Deutsche Landwirte schränken Anbau von Sonnenblumen und Sojabohnen kräftig ein. (c) proplanta
Davon geht zumindest die EU-Kommission in ihrer aktuellen Prognose aus und ist auch für Soja sehr optimistisch. Als Begründung für diese Einschätzungen führen die Brüsseler Fachleute die Erwartung deutlich steigender Durchschnittserträge an, nachdem das vergangene Jahr von Trockenheit geprägt gewesen war.

Die Prognose der Brüsseler Fachleute für die diesjährige Sonnenblumenernte ist allerdings etwas pessimistischer als die jüngste Vorhersage des EU-Dachverbandes der Getreidehändler (COCERAL), der mit einem Aufkommen von 11,23 Mio t Sonnenblumenkernen rechnet. Die diesjährige Anbaufläche für Sonnenblumen in der EU soll mit 4,8 Mio ha um 6,8 % kleiner ausfallen als 2022.

Im Einzelnen rechnet die Kommission vor allem für Rumänien und Ungarn mit deutlichen Produktionssteigerungen, nämlich um 967.000 t oder 41,9 % auf 3,27 Mio t beziehungsweise 703.000 t oder 61,4 % auf 1,85 Mio t. Rumänien würde damit größter Produzent von Sonnenblumensaat in der EU bleiben.

Den zweiten Platz auf der Rangliste würde Bulgarien mit einem erwarteten Plus von 75.000 t oder 3,7 % auf 2,13 Mio t behaupten. Derweil dürfte Ungarn Frankreich vom dritten Rang verdrängen. Für Frankreich wird nämlich mit einem Rückgang der Produktion um 105.0000 t oder 5,8 % auf 1,72 Mio t gerechnet.

Kleinere Sojaernte in Deutschland



Auch für Deutschland erwarten die Brüsseler Fachleute ein kleineres Aufkommen an Sonnenblumensaat als 2022, und zwar von nur 67.000 t. Das wären 92.000 t weniger als im Vorjahr. Maßgeblich ist die nach Einschätzung der EU-Kommission die voraussichtlich deutliche Einschränkung der Anbaufläche auf nur noch 32.000 ha. Im vergangenen Jahr hatten die deutschen Landwirte als Reaktion auf den Krieg in der Ukraine auf die Rekordfläche von 86.000 ha Sonnenblumen angebaut.

Die Ukraine war 2021/22 der global wichtigste Erzeuger von Sonnenblumensaat gewesen. Mit Blick auf die diesjährige Sojabohnenernte in der Gemeinschaft sagt die EU-Kommission ebenfalls eine ertragsbedingte Spitzenmenge voraus, und zwar von 2,85 Mio t. Das wären 384.000 t oder 15,5 % mehr als 2022.

Die jüngste COCERAL-Prognose beläuft sich auf 2,75 Mio t Sojabohnen. Allerdings dürfte die Sojaerzeugung in Deutschland nach Einschätzung der EU-Beamten um 37.000 t auf 90.000 t zurückgehen. Dem liegt die Annahme zugrunde, dass die hiesigen Landwirte die betreffende Anbaufläche um etwa 18.000 ha auf 34.000 ha verkleinern werden.
AgE
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Kommentare 
agricola pro agricolas schrieb am 17.04.2023 13:00 Uhrzustimmen(26) widersprechen(7)
Wie sehr wir unserer EU-Kommission realiter Vertrauen überhaupt schenken dürfen, lässt sich sehr anschaulich erahnen, wenn wir geflissentlich zur Kenntnis nehmen müssen, dass diese derzeit die deutschen/europäischen Verbraucher in der Thematik Ukraine-Importe absolut verraten und verkauft hat.

Hier ist bereits der nächste ganz fiese Streich unterwegs, um unsere Bauernkonten massiv plündern zu können.

Abwarten, werte Damen und Herren, ... abgerechnet wird immer ganz am Schluss!!!

Wenn ihr euch da nicht wieder einmal erheblich perfide verzockt....!!!
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