Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
17.12.2017 | 13:17 | Kursabschläge 

Zuckerpreise im Sinkflug

New York/London/Brüssel - Die Weltmarktpreise für Zucker haben in den vergangenen dreieinhalb Wochen deutlich nachgegeben.

Zuckerpreise Futurekurse
(c) proplanta
So wurde der vordere Rohzuckerkontrakt Nummer 11 mit Fälligkeit im März 2018 am Freitag (15.12.) gegen 12.05 Uhr hiesiger Zeit in New York für 13,89 cts/lb (260 Euro/t) gehandelt; das bedeutete - bezogen auf das Zwischenhoch vom 24. November in Höhe von 15,45 cts/lb (289 Euro/t) - eine Verbilligung um 10,1 %. Gleichzeitig rutschten auch die Futureskurse auf Weißzucker in den Keller.

Der für dieses Produkt an der Londoner Börse gehandelte Termin März 2018 kostete am Freitagmittag 363,80 $/t (308,40 Euro); das entspricht einem Minus von 8,6 %. Für Preisdruck sorgten unter anderem Spekulationen über höher als bislang erwartete Produktionsmengen wichtiger Erzeuger, darunter die Europäische Union, Indien und Thailand. Die Analysten prognostizieren zurzeit für 2017/18 einen globalen Lagerendbestand von bis zu 6 Mio. t Weißzuckeräquivalent. Allerdings dürfte sich dessen Verhältnis zum erwarteten Verbrauch verkleinern.

Zu Kursabschlägen am Zuckerterminmarkt führte in der vergangen Woche auch die Abwertung des brasilianischen Real gegenüber dem Dollar. In der Folge lohnt sich die Ausfuhr von brasilianischem Zucker mehr als zuvor. Allerdings verfehlte die Zuckererzeugung im wichtigsten brasilianischen Anbaugebiet im November deutlich die betreffende Vorjahresmenge, weil die dort noch bis März laufende Zuckerrohrernte durch Regenfälle erschwert wurde. Das südamerikanische Land ist der größte Zuckererzeuger und -exporteur der Welt. Sollte sich der Preisrutsch für Zucker fortsetzen, dürfte bald die alternative Erzeugung von Ethanol zu Lasten der brasilianischen Zuckererzeugung wieder zunehmen.

Unterdessen geht die Brüsseler Marktbeobachtungsstelle für Zucker davon aus, dass sich die Zuckerexporte der Gemeinschaft 2017/18 im Vergleich zum Vorjahr mindestens verdoppeln könnten, und zwar auf bis zu 3 Mio. t. Die Fachleute begründen ihre optimistische Einschätzung mit dem Argument, dass die führenden Zuckererzeuger in der Gemeinschaft in den Ausbau ihrer Exportlogistik investiert hätten und so die Chancen am Weltmarkt nutzen könnten. Gleichzeitig dürften sich die EU-Zuckerpreise nach den Erwartungen der Brüsseler Marktexperten wahrscheinlich immer mehr an den niedrigeren Weltmarktpreisen orientieren.

Umrechnungskurs: 1 $ = 0,8477 Euro
AgE
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Russland verbietet vorerst Zuckerexporte

 Weißzuckerfuture schmiert ab

 Südzucker verzeichnet deutlichen Ergebnisrückgang

 Londoner Terminbörse: Zuckerfuture auf Erholungskurs

 Nordzucker schließt schwierige Kampagne ab

  Kommentierte Artikel

 Größere EU-Getreideernte erwartet

 Bedarf an hofeigenen KI-Wetterfröschen wächst rasant

 Was will die CDU in ihrem neuen Programm?

 Frankreichs Staatsrat schränkt Vogeljagd weiter ein

 LED-Lampen in Straßenlaternen sparen massiv Strom ein

 Zahl der Bäckereien weiter rückläufig

 Wundermittel und Jahrhundertgift PFAS: Derselbe Circus - andere Clowns

 Deutsche Verbraucher offen für abgelaufene Lebensmittel

 Brandenburger Dackel wohl von Wolf angegriffen

 Tag des Wolfes - Bauern machen Druck für vereinfachten Abschuss