(c) proplanta Präsidentin Cristina Kirchner warf den Bauern bei einer Rede vor schätzungsweise mehr als 100 000 Anhängern Egoismus vor. Die im März angeordnete Erhöhung der Abgaben begründete sie bei der Kundgebung am Mittwoch vor dem Präsidentenpalast Casa Rosada in der Hauptstadt Buenos Aires erneut mit dem Ziel, die Unterentwicklung und Armut in Argentinien zu bekämpfen. Die Bauernverbände zeigten sich unbeeindruckt und verlängerten den Streik zunächst bis Freitag.
Die Bauern seien nicht in der Lage, über den Tellerrand ihrer Verbandsinteressen hinaus die Bedürfnisse der gesamten Gesellschaft wahrzunehmen, kritisierte Kirchner. Außerdem gehe es gar nicht mehr um die Abgaben, sondern um eine ungerechtfertigte Einmischung in die demokratischen Abläufe der Republik. «Sollen sie sich doch bei der nächsten Wahl stellen und sich um eine Mehrheit bemühen», forderte sie. Am Vortag hatte sie die zunächst nur per Regierungsbeschluss angeordnete Abgabenerhöhung auch dem Parlament zur Abstimmung vorgelegt. Dort hat die Regierung eine Mehrheit.
Die Bauernverbände wehren sich gegen die Erhöhung der Abgaben beim Export auf Sojabohnen und Erzeugnisse aus Sonnenblumen. Bei Soja ist Argentinien der drittgrößte Produzent der Welt, und mehr als 95 Prozent der Produktion werden ausgeführt. Die Versorgung der Bevölkerung und der Industrie wurde durch Lastwagenfahrer beeinträchtigt, die aus Protest gegen Verdienstausfälle wegen des Bauernstreiks Straßen blockierten. (dpa)
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