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22.04.2009 | 15:40 | Fischereipolitik  

Gemeinsame Fischereipolitik radikal reformieren

Brüssel - Die Gemeinsame Fischereipolitik wird zukünftig neu ausgerichtet.

Gemeinsame Fischereipolitik
(c) proplanta
In ihrem Grünbuch hat die Europäische Kommission die Schwachstellen der aktuellen Politik analysiert. Sie kommt zu dem Ergebnis, dass strukturelle Mängel in Zukunft beseitigt und die Fischerei ökologisch verträglicher ausgestaltet werden muss: So sind 88 Prozent der Bestände überfischt und 30 Prozent können sich aufgrund dezimierter geschlechtsreifer Fische nicht erholen. Daher ruft die EU-Kommission Fischer und alle Beteiligten aus dem Fischerei-Sektor dazu auf, sich bis Ende 2009 über die zukünftige Gestaltung der europäischen Fischereipolitik zu äußern.

„Wir stellen sogar die Grundprinzipien der derzeitigen Politik auf den Prüfstand und sparen nichts aus. Es ist an der Zeit, eine zeitgemäße, einfache und nachhaltige Regelung für die Bewirtschaftung der Fischereien in der EU zu konzipieren, die weit ins 21. Jahrhundert hinein Bestand haben kann", sagte EU-Fischereikommissar Borg. Ziel des Grünbuchs ist es, die Probleme in diesem Bereich hervorzuheben und gleichzeitig ein innovatives und stärker konsensbasiertes Konzept für den Sektor zu entwickeln. Hauptanliegen sind die Sicherung der langfristigen Nachhaltigkeit und Rentabilität der Fischerei, die Anpassung der Gesamtkapazität der sowie die Berücksichtigung der sozialen Belange der Küstengemeinden. Damit verbunden soll eine Kultur der Rechtstreue entwickelt und ein Beitrag der GFP zu einer nachhaltigen Fischerei außerhalb der EU-Gewässer ausgearbeitet werden.

Ursache für den schlechten Fischereizustand ist insbesondere die Überkapazität der Flotte. Sie ist wirtschaftlich ineffizient, da sie nicht nur die Bestände dezimiert, sondern auch dazu führt, dass sich die Gewinne der Fischereiwirtschaft fortwährend verringern sowie das Fehlen präziser politischer Ziele, insbesondere in Bezug auf ökologische Verantwortung und die Verknüpfung mit allgemeinen meeresbezogenen Fragen. Bisher war die Beschlussfassung zu stark zentralisiert und auf kurzfristige Lösungen ausgerichtet. Bei all dem ist zu berücksichtigen, dass Europa seinen Bedarf an Fischereierzeugnissen zu zwei Dritteln durch Einfuhren deckt.

Die Informationen im Einzelnen finden Sie hier und hier.

Weitere Informationen gibt es auf der Webseite der EU-Kommission. (PD)
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