Nach einer aktuellen Prognose des Finanzinstituts wird sich Zucker an der Intercontinental Exchange (ICE) in der US-Metropole im dritten Quartal im Vergleich zum Spotpreis vom 12. Juli um 6,1 % auf durchschnittlich 18,75 cts/lb (374 Euro/t) verbilligen. Auf diesem Niveau sollen sich die Kurse bis zum Jahresende stabilisieren. Die ABN AMRO begründet ihre pessimistische Einschätzung mit dem Argument, dass der aktuelle Zuckerpreis die immer noch sehr umfangreichen globalen Vorräte nicht berücksichtige.
Dagegen sind die Anleger an der New Yorker
Warenterminbörse optimistischer. Dort wurde der entsprechende Future Nr. 11 mit Fälligkeit im Oktober 2016 heute gegen 9.55 Uhr für 19,58 cts/lb (391 Euro/t) gehandelt. Auch der Zuckerfuture mit Fälligkeit im März 2017 lag mit 19,84 cts/lb (396 Euro/t) über dem Prognosewert der Banker für das letzte Quartal 2016.
Unterdessen prognostizierte die
EU-Kommission für das im Oktober beginnende Zuckerwirtschaftsjahr 2016/17 ein Zuckerrübenaufkommen in der Gemeinschaft von 107 Mio. t; das wären 5 % mehr als in der aktuellen Vermarktungssaison. Mit Blick auf die Zuckererzeugung rechnen die Brüsseler Experten mit einem Zuwachs um 10 % auf 16,3 Mio. t, womit der mehrjährige Durchschnitt aber verfehlt würde.
Außerdem könnten die Lagerendbestände 2016/17 im Vergleich zum Vorjahreszeitpunkt um 800.000 t oder zwei Drittel auf nur noch 400.000 t sinken, wenn nicht gleichzeitig der Export eingeschränkt werde. In der Folge wird für die Europäische Union ein steigender Weißzuckerpreis erwartet. Für April 2016 verzeichnete die Kommission einen durchschnittlichen Weißzuckerpreis von 428 Euro/t. Sie wies aber darauf hin, dass die Spotpreise in einzelnen Mitgliedstaaten der Union zurzeit bereits die Linie von 550 Euro/t Weißzucker überträfen.