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23.10.2015 | 11:49 | Pestizideinsatz bei Soja 
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Soja aus Brasilien stark Pestizid-belastet

Lucas do Rio Verde - Die Grünen zweifeln wegen des umfangreichen Pestizideinsatzes an Brasilien als Sojalieferanten für Deutschland.

Soja aus Brasilien
(c) proplanta
«Das ist kein verlässlicher Partner, wenn man sich das mal insgesamt anschaut», sagte Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter der Deutschen Presse-Agentur bei einem Besuch im Bundesstaat Mato Grosso. Es würden toxische Pestizide wie Glyphosat im großen Stil eingesetzt. «Das tötet Mikroorganismen ab und hinterlässt totes Land.» Oft könnten in der Region nur noch gentechnisch veränderte Pflanzen wachsen. In Mato Grosso wird auch viel Tierfutter für den europäischen Markt produziert.

Hofreiter forderte ein Zertifizierungssystem für Tierfutter, ähnlich wie bei Bio-Treibstoff, für dessen Rohstoffe auch bestimmte Auflagen gelten. «Für den deutschen Verbraucher bedeutet das, dass sich die Bundespolitik mehr darum kümmern muss, wo die Agrarrohprodukte herkommen und unter welchen Bedingungen sie hergestellt werden», sagte der Grünen-Politiker.

Der Staat Mato Grosso gilt als Herzkammer der Agrarwirtschaft Brasiliens mit einem hohen Anteil an Gen-Soja, die durch Düngemittel und Pestizide möglichst schnell reifen soll. Auf etwa zehn Prozent der 903.000 Quadratkilometer (Deutschland: 357.000 Quadratkilometer) wird Soja angebaut, zudem viel Mais, vieles geht in den Export für die Tierfuttermittelproduktion.

Hofreiter kritisierte auch gesundheitliche Auswirkungen vor Ort. Im örtlichen Krankenhaus hieß es, dass es zu bestimmten Zeiten eine hohe Rate an Lungenentzündungen gebe. Zudem gibt es eine Studie über belastete Muttermilch durch das weitflächige Besprühen von Anbauflächen mit Pestiziden. Der Vize-Bürgermeister Miguel Vaz Ribeiro zweifelte aber die Ergebnisse der Studie an.
dpa
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Kommentare 
Hase schrieb am 16.03.2018 15:07 Uhrzustimmen(8) widersprechen(11)
Hallo hck.

Also da hat wohl jemand sehr wenig Ahnung. In Südamerika generell ist es kein Geheimnis mehr, dass die Sojabohne extrem gespritzt werden muss, um wirtschaftlich zu überleben/damit die Pflanze nicht krank wird!!!

Viele junge Arbeiter sterben, ohne genau zu wissen, wovon. Man munkelt, dass das eigentlich nur von der Bespritzung der Felder stammen kann.
Da disqualifiziert sich jemand selbst, ohne etwas zu wissen.
hck schrieb am 23.10.2015 16:02 Uhrzustimmen(179) widersprechen(159)
wieder einmal eine völlig polemische Meldung von dem Gutmenschen Hofreiter. Man lasse alle wissenschaftlichen Expertisen außer Acht suche sich die im letzten Zeitraum skandalträchtigen Schlagzeilen mit denen man Angst schüren kann. Schade, dass solche Leute ihren unqualifizierten Mist unter die Leute bringen können ohne fundierte Beweise liefern zu müssen.
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