Ihr Erfolg hängt nicht allein von Ausgleichszahlungen und Markt- und Produktionsbedingungen ab, sondern vielmehr von den Menschen auf den Bauernhöfen und deren Engagement in Betrieb und Familie. Hier hat sich in den letzten Jahren viel verändert. Die Balance zwischen Erwerbs- und Familienarbeit ist ein zunehmend wichtigeres Lebensziel geworden. Demnach wird heute bereits der Großteil der bäuerlichen Betriebe auch gemeinsam von Bäuerin und Bauer bewirtschaftet. Diese partnerschaftliche Betriebsführung ist die Grundlage für Lebensqualität und Betriebserfolg. Zu einer gelebten Partnerschaft gehört natürlich auch das Engagement des Vaters bei der Kinderbetreuung. Hier zeigt sich, dass von den männlichen Kindergeldbeziehern in Österreich die Bauern mit 19,4 Prozent an zweiter Stelle nach den Selbständigen liegen", erklärte LK Österreich-Präsident Gerhard Wlodkowski bei einer gemeinsamen Pressekonferenz der Sozialpartner und der Frauenministerin anlässlich des Starts des "Väterkarenzprojektes". Immer mehr Väter möchten die Betreuung ihres Kindes eine Zeit lang selbst übernehmen. So ist die Väterbeteiligung von 2,1% im Jahr 2001 auf 4,5 Prozent im Jahr 2010 angestiegen. Allerdings beziehen Männer das Kinderbetreuungsfeld kürzer als Frauen und steigen dabei seltener ganz aus dem Erwerb aus. Natürlich ist es für Männer leichter, in Karenz zu gehen, wenn sie diese Entscheidung selber treffen können und nicht vom Wohlwollen ihres Arbeitgebers abhängig sind. Dies zeigt auch der verhältnismäßig hohe Anteil Selbständiger und Landwirte an den männlichen Beziehern des Kinderbetreuungsgeldes. Laut jüngster Erhebung des Frauenministeriums sind bei den männlichen Kindergeldbeziehern nach Berufsgruppen die Selbständigen mit 21,9 Prozent an der Spitze, gefolgt von den Bauern (19,4%), Beamten (8,6%), Arbeiter (8,2%), Angestellten (2,3%). "Im bäuerlichen Bereich ist die gute Vereinbarkeit von Beruf, Arbeitsplatz und Familie ein großer Vorteil und dies zeigt sich auch bei der Akzeptanz der Väterkarenz. Wir sind überzeugt, dass künftig das Engagement der Väter bei der Kinderbetreuung durch das seit 2010 geltende einkommensabhängige Kinderbetreuungsgeld sowie sich ändernder Rollenbilder in der Partnerschaft noch zunehmen wird. Aus diesem Grund begrüßen wir daher Initiativen, die dafür ein positives Klima in allen Bereichen der Wirtschaft vermitteln und eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie ermöglichen. Dazu gehört natürlich auch der Ausbau bzw. eine Verbesserung des Angebotes an Kinderbetreuungsplätzen im ländlichen Raum. Hier sollen vor allem auch familienfreundliche und flexible private Initiativen wie etwa Tageseltern stärker berücksichtigt werden", forderte Wlodkowski abschließend. (lk-oe)
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