In den vergangenen Jahren habe Afrika besonders unter dem Zerfall der Preise für
Agrarprodukte gelitten. Die jetzige Entwicklung mit steigenden Preisen für Agrarprodukte verbessere dagegen endlich die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Produktion. Die afrikanische Landwirtschaft habe mehr Entwicklungspotenzial wie jedes andere landwirtschaftliche System weltweit, schrieb Diouf.
Der Kontinent verfüge regional über genügend Wasser, Land und Arbeitskräfte. Das Problem in Afrika, so Diouf, bestehe in dem mangelnden Zugang zu modernen Produktionsfaktoren wie Dünge- und Pflanzenschutzmitteln, Agrartechnik, Forschung und Bildung. Um das Produktionspotential bei der Erzeugung von Lebensmitteln auszuschöpfen, seien durchgreifende Anpassungen in Afrika erforderlich. Dazu bedürfe es der Hilfe der internationalen Staatengemeinschaft, nicht zuletzt aus Eigeninteresse, so Diouf.
Für eine prosperierende afrikanische Landwirtschaft müssten infrastrukturelle Verbindungen der ländlichen Räume zu den Städten erstellt werden, um den Landwirten Zugang zu den heimischen Verbrauchermärkten zu ermöglichen. Insbesondere müssten die Landwirte im Bereich der Dienstleistungen Instrumente wie Kredite und Versicherungen erhalten. Diouf sieht dann das Potential, dass sich der Kontinent Afrika langfristig selbst ernähren könne. Er zitierte zudem den jüngsten Bericht der Weltbank, wonach die Entwicklung der Landwirtschaft einen maßgeblichen Anteil an der wirtschaftlichen Entwicklung Afrikas zukomme. Die aktuellen Verbesserungen der
Erzeugerpreise seien eine Möglichkeit für einen Aufschwung in Afrika. (DBV)