Sechs Kandidaten bewerben sich um die Spitze der Welternährungsorganisation, darunter auch der frühere EU-Kommissar für Landwirtschaft, Franz Fischler. Der neue Präsident der
FAO wird den Senegalesen Jacques Diouf ablösen, dessen Mandat am 31. Dezember nach 17 Jahren ausläuft.
Fischler tritt unter anderem dafür ein, dass die UN-Organisation in Zukunft eine aktivere Rolle im Kampf gegen Preisspekulationen bei Nahrungsmitteln spielen soll. «Ich bin überzeugt, dass die FAO ihren Einfluss selbst bestimmen muss und dies auch tun kann», hatte der frühere Landwirtschaftsminister Österreichs bei seiner Ernennung zum Kandidaten erklärt.
Zu den Mitbewerbern des 64-jährigen konservativen Politikers gehören der aktuelle FAO-Vizedirektor José Graziano da Silva aus Brasilien sowie der frühere spanische Außenminister Miguel Angel Moratinos. Außerdem stehen zur Wahl: Indroyono Soesilo (Indonesien), Saeid Noori Naeini (Iran) und Abdul Latif Rashid (Irak). Der neue FAO-Chef wird zum Auftakt der 37. FAO-Konferenz in Rom in einer geheimen Abstimmung gewählt. Jeder der 192 FAO-Mitgliedsstaaten kann eine Stimme abgeben.
Jacques Diouf war 1993 im Alter von 55 Jahren überraschend zum Nachfolger des libanesischen Agrarexperten Edouard Saouma an die Spitze der Mammutbehörde gewählt worden. 1994 hatte er sein sechsjähriges Mandat angetreten und war zweimal wiedergewählt worden.
Wie die UN mitteilten, ist die Amtszeit des zukünftigen FAO-Direktors begrenzt auf vier Jahre - bis zum 31. Juli 2015.
Ziele der FAO sind der weltweite Kampf gegen Hunger und die Verbesserung der Produktion und der Verteilung landwirtschaftlicher Güter. (dpa)