Vertreter Russlands und der USA, Kanadas, Islands, Dänemarks, Finnlands, Norwegens und Schwedens vereinbarten dazu eine «konstruktive Zusammenarbeit». Die Erklärung wurde am Samstag zum Abschluss des zweitägigen Treffen des Rates in der nordkanadischen Stadt Iqaluit unterzeichnet.
Der Arktische Rat spricht lediglich Empfehlungen aus und seine Abkommen sind nicht bindend. Trotzdem sei solch ein Satz, der Russland miteinschließe, «in Zeiten der geopolitischen Spannungen durchaus bemerkens- und begrüßenswert», sagte die Arktisexpertin Kathrin Keil vom Institute for Advanced Sustainability Studies (IASS) in Potsdam der Deutschen Presse-Agentur. Das Verhältnis der westlichen Staaten zu Russland ist wegen der Ukrainekrise gespannt.
Russland erhebt territoriale Ansprüche auf den Nordpol und baut derzeit seine Militärpräsenz aus. Auch die westlichen Länder sind nicht untätig. Westliche Vorwürfe einer Militarisierung der Arktis weist Moskau zurück.
Der russische Außenminister Sergej Lawrow hatte sich beim Treffen von Umweltminister Sergej Donskoj vertreten lassen. Das dürfe allerdings «nicht überinterpretiert» werden, sagte Keil. Auch andere Länder - und in diesem Fall auch Schweden - würden sich nicht immer von ihren Außenministern vertreten lassen.
Bei dem alle zwei Jahre stattfindenden Ministertreffen ging der Vorsitz des Rates turnusgemäß von Kanada auf die USA über. «Die Menschen in der Region sind unsere größte Priorität», sagte US-Außenminister John Kerry. «Sie sollen unseren Vorsitz prägen.» Es sei eine «entscheidende Zeit» für die Arktis und den Arktischen Rat, sagte Kerry weiter. Anders als Kanada, das den Fokus auf die wirtschaftliche Entwicklung der Region gelegt hatte, wollen die USA vor allem den Kampf gegen den
Klimawandel vorantreiben.
Die Umweltschutzorganisation
Greenpeace begrüßte die Ankündigung. «Allerdings müssen die USA nun selber mit gutem Beispiel voran gehen, wenn sie ihre Glaubwürdigkeit nicht verlieren wollen», sagte die Arktisexpertin der Organisation, Larissa Beumer, der Deutschen Presse-Agentur.
Die Staaten des Arktis-Rates besprachen auch Wirtschafts-, Umwelt- und Infrastrukturthemen. Die Arktis könnte mit fortschreitender Klimaerwärmung innerhalb der nächsten zwei bis drei Jahrzehnte im Sommer eisfrei werden. Damit würden vermutlich große unerschlossene Öl- und Gasvorkommen wirtschaftlich nutzbar. Deutschland ist als Beobachter im Rat dabei und wurde vom stellvertretenden Botschafter in Kanada vertreten. (dpa)