Wie das WFP am Montag in der nordkoreanischen Hauptstadt Pjöngjang mitteilte, erreichte am Sonntag ein US-Schiff mit 37.000 Tonnen Getreide den Hafen von Nampo. Dies sei die erste Lieferung der 500.000 Tonnen, die die USA zugesagt hätten. Das erlaube dem WFP, künftig Nahrungsmittel für mehr als fünf Millionen Menschen in dem Land bereitzustellen. Bisher waren es 1,2 Millionen. Südkorea bot unterdessen am Montag erneut Hilfe mit 50.000 Tonnen Getreide an.
Die Zahl der bislang ausländischen Helfern zugänglichen Landkreise in Nordkorea soll von 50 auf 128 erhöht werden. Das schließe Gegenden ein, «die humanitären Organisationen niemals zuvor erreichbar waren», teilte die UN-Hilfsorganisation mit. «Die Herausforderung ist jetzt, den Worten Taten folgen zu lassen und schnell die Verteilung dringend benötigter Nahrungshilfe auf die hungrigsten Menschen in Nordkorea auszudehnen», sagte der WFP-Landesleiter Jean-Pierre de Margerie.
Dazu will Nordkorea dem WFP zufolge 50 zusätzliche ausländische Helfer ins Land lassen, die die Verteilung kontrollieren. Das WFP hatte davor gewarnt, dass Nordkorea nach
Überschwemmungen im vergangenen Sommer und angesichts weltweit steigender
Getreidepreise die schlimmste Nahrungsmittelknappheit seit Jahren drohe. Nach Angaben der buddhistischen südkoreanischen Hilfsorganisation «Good Friends» sind hunderttausende Menschen akut vom Hungertod bedroht. Jahrelange Misswirtschaft, Naturkatastrophen und der Verlust der Unterstützung durch die einstige Sowjetunion gelten als Hauptursachen für die Versorgungskrise in Nordkorea. Die Misere dauert nun schon seit mehr als einem Jahrzehnt an. (dpa)