EU erwägt Sanktionen gegen Island wegen FischfangDie EU erwägt Sanktionen gegen den Beitrittskandidaten Island und gegen die Färöer-Inseln, weil diese massiv Makrele fischen und damit die Bestände gefährden.
Bei einem Treffen beschlossen die EU-Landwirtschaftsminister am Dienstag in Luxemburg, die nötigen Maßnahmen rechtlich vorzubereiten, damit man bei Bedarf fertige Sanktionen aus der Schublade ziehen könne. Das sagte EU-Kommissarin Maria Damanaki nach den Gesprächen. Ob und wann diese tatsächlich verhängt würden, blieb aber zunächst offen.
Möglich sei ein Verbot für Schiffe aus Island oder von den Färöer-Inseln, an Häfen der Europäischen Union zu ankern, ebenso wie ein Handelsverbot für Makrele aus dieser Region in der EU. Eine Ausweitung auf andere Fischbestände sei denkbar, sagte ein Diplomat.
Irland hatte die Sanktionen ins Gespräch gebracht. Sie wurden von sieben Mitgliedsstaaten unterstützt - darunter auch von Deutschland, wie aus EU-Kreisen verlautete. Zwar sind Makrelen nach Angaben der
EU-Kommission derzeit «reichlich vorhanden». Ihre Befischungsrate liege aber «weit über den Grenzen der
Nachhaltigkeit, und so ist in den nächsten Jahren mit einem Bestandsrückgang zu rechnen.» (dpa)