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13.01.2010 | 11:07 | Internetverhalten 

12 Millionen Deutsche machen Falschangaben im Web

Berlin - Jeder vierte Internet-Nutzer ab 14 Jahren (23 Prozent) hat online schon einmal falsche Angaben über sich gemacht. Das entspricht 12 Millionen Deutschen.

Falschangaben im Web
(c) proplanta
Dies hat eine anonyme repräsentative Umfrage des Hightech-Verbands BITKOM mit dem Forschungsinstitut Forsa ergeben. „Mit der Wahrheit nehmen es manche nicht allzu genau“, erklärt BITKOM-Präsident Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer das Ergebnis. „Viele Web-Surfer verschleiern zuweilen ihre Identität oder täuschen falsche Eigenschaften vor. Dafür gibt es teils sehr verständliche Gründe.“

Besonders beliebt ist das Tricksen bei Name und Alter. Von denen, die im Web schon einmal geflunkert haben, hat jeder zweite diese Angaben manipuliert. Jeder dritte gab eine falsche Telefonnummer an. Jeweils jeder vierte macht falsche Angaben zu seiner E-Mail-Adresse, seinem Einkommen und körperlichen Eigenschaften. Immerhin 14 Prozent der Schwindler geben sogar ein falsches Geschlecht an.

Die Gründe sind sehr unterschiedlich. „In erster Linie sind Falschangaben eine Abwehrreaktion gegenüber den zahlreichen Datenabfragen im Internet“, so Prof. Scheer. 58 Prozent der Schwindler ist es suspekt, so viele persönliche Daten preiszugeben. Fast ebenso viele (48 Prozent) versuchen, unerwünschter Werbung zu entgehen. Doch es gibt auch User, die anderen bewusst etwas vorspielen. Jeder sechste, der im Netz gelogen hat, will sich der Umfrage zufolge „im Internet ausleben ohne negative Folgen“. 10 Prozent der Schwindler wollten sich unerkannt nach einem neuen Partner umschauen und fünf Prozent schlicht zum Spaß andere an der Nase herum führen.

„Wie im richtigen Leben brauchen Internet-Nutzer ein gesundes Misstrauen“, resümiert Scheer. „Gerade weil man seinem Gegenüber nicht live ins Gesicht sieht, sollte man nicht alles preisgeben und nicht alles glauben.“

Der BITKOM-Präsident rät auch, mit persönlichen Angaben im Internet sparsam umzugehen: „Internet-Surfer sollten bewusst entscheiden, wem sie welche Details preisgeben. Man muss nicht jedes weiße Feld ausfüllen.“ Bei vielen Diensten können Nutzer selbst bestimmen, wer ihre Kontaktdaten und andere persönliche Einträge sehen darf. Das gilt vor allem für Internet-Gemeinschaften (Communitys) wie Facebook, StudiVZ, Xing und etliche andere. Bei Web-Shops und Infodiensten können oft die Einstellungen zu Werbung individuell geändert werden. „Die Möglichkeit, den Datenschutz selbst anzupassen, wird etwa von jedem Dritten nicht genutzt“, erklärt Scheer mit Blick auf eine weitere Umfrage des BITKOM. (Pd)
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