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26.11.2012 | 06:42 | Chip-Designer ARM 

Intel bekommt Konkurrenz auf dem PC-Markt

Berlin - Der britische Chip-Designer ARM setzt zum Sprung in den PC-Markt an und fordert damit frontal den langjährigen Marktführer Intel heraus.

Smartphone
(c) proplanta
Allein im traditionellen PC-Markt werde sich ARM bis 2015 mehr als zehn Prozent Marktanteil sichern, zitiert das «Wall Street Journal» ARM-Marketing-Manager Ian Drew. Bereits für das kommende Jahr visiere das Unternehmen sowohl bei traditionellen PCs als auch bei Tablets einen zweistelligen Zuwachs an. Derzeit liege der Marktanteil von ARM bei PCs im einstelligen Bereich.

«Windows RT ist eine unserer großen Strategien», sagte Drew der Zeitung. Microsoft hatte zum Start von Windows 8 erstmals eine Version des neuen Betriebssystems auf die Chiparchitektur von ARM aufgesetzt. Windows 8 RT, das etwa auf dem Surface-Tablet des Softwarekonzerns läuft, ist das erste PC-Betriebssystem von Microsoft überhaupt, das nicht für die x86er Prozessoren von Intel ausgelegt ist.

Ähnlich wie bei den Smartphones will ARM mit dem Boom der Tablets die Erfolgsleiter weiter hochklettern. Er sei sehr optimistisch für den Erfolg von Windows RT, sagte Drew der «Taipei Times». Zudem arbeite ARM auch mit Google zusammen und wolle seine Chips fit für das Chromebook machen. Wenn man zum Markt mit Personal Computern auch die Tablets hinzurechne, komme ARM aktuell bereits auf einen zweistelligen Marktanteil.

Derzeit arbeiten in rund neun von zehn Personal Computern Prozessoren des kalifornischen Herstellers Intel. Den Markt für Smartphones und Tablets dominieren dagegen Chips, die auf der Architektur der britischen Design-Schmiede aufsetzen und von Herstellern wie Qualcomm, Nvidia oder Samsung produziert werden. ARM-Prozessoren sind deutlich günstiger, aber auch lange nicht so leistungsfähig wie die x86-Prozessoren. Dafür verbrauchen sie viel weniger Strom, was bei kleinen, mobilen Geräten ein wichtiges Kriterium ist.

Intel arbeitet seit Jahren mit Hochdruck daran, in den Markt für mobile Geräte signifikant vorzudringen. Inzwischen gibt es erste Smartphones auf dem Markt, die mit einem Atom-Chip von Intel laufen, etwa Motorolas neues Razr-i. Wie die «DigiTimes» schreibt, bereitet sich das Unternehmen derzeit auf ein großes Comeback im mobilen Markt für Mitte 2013 vor. Dann sollen neue Prozessoren für Smartphones und Tablets fertig sein, die in Sachen Energieeffizienz denen von ARM nahe kommen. Den Abstand sollen auch die schon angekündigten Intel-Architekturen Haswell und der Atom-Prozessor Clover Trail verringern.

Der Siegeszug von ARM könnte aber gebremst werden, sollte sich Microsofts Windows RT nicht wie erhofft im Markt durchsetzen. Manche Analysten sehen Anzeichen dafür, dass die hohen Erwartungen noch nicht erfüllt werden. Viele Elektronikhersteller halten sich mit dem tatsächlichen Marktstart ihrer Geräte noch zurück. Jüngst kündigte Acer an, den Start seines Windows-RT-Tablets auf Mitte 2013 zu verschieben und zuvor noch die Marktreaktionen auf Microsofts eigenes Surface abzuwarten.

Einen Trumpf kann ARM allerdings noch ausspielen: Die Chips des britischen Designers sind um ein Vielfaches günstiger als die Hochleistungschips von Intel. Während Intels Core-Prozessoren für PCs zwischen 80 und 200 Dollar kosten, seien entsprechende ARM-Chips nur etwas teurer als die 20 Dollar teuren Smartphone-Chips, zitiert das «Wallstreet Journal» ARM-Chef Warren East. Angesichts des derzeit schwachen PC-Marktes könnten sich viele PC-Hersteller von diesem Argument überzeugen lassen. (dpa)
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