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25.02.2012 | 10:05 | Digitale Erschließung 

Landjugend fordert Digitale Teilhabe für alle

Berlin - „Das Problem bleibt. Ein Großteil der Menschen auf dem Land kann das Internet kaum nutzen, weil ihr Internetanschluss nur die Grundversorgung von einem Mbit/s erlaubt“, stellt Thomas Huschle klar.

Internetanschluss
(c) proplanta
Sie blieben damit von den Web-2.0-Angeboten ausgeschlossen. „Digitale Teilhabe sieht anders aus“, kritisiert der stellvertretende Vorsitzende des Bundes der Deutschen Landjugend (BDL).

Er verweist auf den Breitbandatlas des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie, nach dem 69 Prozent der deutschen Haushalte mit einem Anschluss mit 16 Mbit/s ausgestattet werden können – allerdings kaum in den ländlichen Räumen. Der Bund der Deutschen Landjugend mahnt dringend Verbesserungen an. Die im Februar vom Vermittlungsausschuss zum Telekommunikationsgesetz präsentierten Ergebnisse änderten nichts am eigentlichen Problem. Der größte Jugendverband im ländlichen Raum befürchtet daher, dass der Ausbau schneller Internetverbindungen außerhalb der Ballungsgebiete ins Stocken gerät.

„Von einem gleichberechtigten  Zugang zum Internet kann keine Rede sein“, rügt Huschle. Damit werde der ländliche Raum gleich doppelt bestraft. Zum einen seien Breitbandanschlüsse bzw. der Aufbau moderner Netze essentiell für sie. „Welches Unternehmen kann heute auf den schnellen Datenaustausch noch verzichten“, fragt der stellvertretende BDL-Bundesvorsitzende. Nach Sicht des BDL sei diese Infrastruktur für die Ansiedlung von Unternehmen so wichtig wie die Straße im Ort. Zum anderen eröffne der schnelle Datenzugriff auch berufliche Perspektiven für junge Menschen, ersetze Wege und könne der Abwanderung entgegenwirken, zeigt sich der Jugendverband überzeugt.

Darum dürfen die ländlichen Räume nicht von moderner Kommunikationstechnik abgeschnitten sein. „Mit dieser infrastrukturellen Ungleichheit werden wir uns nicht abfinden“, kündigt Thomas Huschle an. Er fordert die Bundesregierung auf, die Entwicklung der ländlichen Räume so voranzubringen, wie sie es in ihrem gleichnamigen aktuellen Fortschrittsbericht angekündigt hat. Dazu gehöre u.a. die Optimierung einer investitions- und wachstumsorientierten Regulierung im Rahmen des Telekommunikationsgesetzes und die Nutzung von Synergien beim Infrastrukturausbau.

„So gut wie die Breitbandstrategie der Bundesregierung klingt, der Markt allein wird es in den ländlichen Räumen nicht richten“, warnt der stellvertretende BDL-Bundesvorsitzende und stellt eins klar: „Digitale Teilhabe darf in keiner Weise exklusiv bleiben.“ (bdl)
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