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29.12.2010 | 00:24 | 10 Prozent sind immer drin! 

Neues Informationsportal Ressourceneffizienz Baden-Württemberg

Stuttgart - Freischaltung durch Umwelt- und Verkehrsministerin Tanja Gönner unter dem Motto „10 Prozent sind immer drin!“

Informationsportal Ressourceneffizienz
(c) proplanta
Über 50 Praxisberichte, vier Kurzfilme, umfangreiche Hintergrundinformationen und eine kostenlose Software helfen Unternehmen, effizienter und umweltfreundlicher zu produzieren.

Umwelt- und Verkehrsministerin Tanja Gönner schaltete gestern (28. Dezember 2010) ein neues Informationsportal „Ressourceneffizienz Baden-Württemberg“ im Internet unter www.umwelttechnik.baden-wuerttemberg.de/umweltportal frei. „Effizienzpotenziale beim Einsatz von Energie, Material und Ressourcen lassen sich in Unternehmen immer finden. Wie unser Motto provokativ verspricht – ‚10 Prozent sind immer drin‘“, erklärte Umwelt- und Verkehrsministerin Tanja Gönner anlässlich der Freischaltung des Informationsportals. Das Informationsportal gibt wichtige Anhaltspunkte, umfassende Informationen und möglichen Ansätze, wie die Unternehmen die Ressourceneffizienz verbessern können.

Die Website gliedert sich in neun Themenfelder, die von Ressourceneffizienz, Materialverschwendung, Qualitätsmanagement, Recycling im Betrieb, Auslastung im Leerlauf, Materialfluss und Lager, Energienutzung, Einzelprozessoptimierung bis zu Technologische Innovation reichen. Passend zu jedem Themenfeld werden umfangreiche Hintergrundinformationen angeboten, Techniken, Methoden und Instrumente vorgestellt sowie Hinweise und Empfehlungen für organisatorische Maßnahmen gegeben. „Mit rund 50 Berichten aus der Praxis bieten wir Unternehmen konkrete Erfahrungen und Ergebnisse aus über 13 Jahren Landesförderung. Wir zeigen Ihnen in Kurzfilmen die Erfahrungen von Unternehmern für Unternehmer bei der erfolgreichen Umsetzung zu einem ressourceneffizienten Unternehmen. Wir wollen die Unternehmer überzeugen, dass sich Ressourceneffizienz für alle rechnet und dass wir zukünftig ressourceneffiziente Unternehmen im Land brauchen, die sparsam mit Energie, Rohstoffe und Material umgehen. Dies wird auch ein entscheidender Wirtschafts- und Wettbewerbsfaktor werden“, erklärte die Umweltministerin. Häufig würden sogenannte „weiche“ Faktoren wie Unternehmenspolitik, Unternehmensstrategie, Unternehmensstruktur und -kultur oder die Änderungsbereitschaft in den Unternehmen und Hemmnissen innerhalb der Organisation eine wesentliche Rolle bei der Umsetzung und Nutzung von Ressourceneffizienzpotentialen spielen.

„Umwelttechnologie und Ressourceneffizienz gewinnen für weite Teile der Weltwirtschaft zunehmend an Relevanz und besetzen schon lange nicht mehr nur eine ökologische Nische“, so Gönner. Vielmehr stünden ökonomische Gründe hinter dem Wachstum, vor allem die zunehmende Knappheit traditioneller Ressourcen und Energieträger. „Ziel der Innovationspolitik des Landes Baden-Württemberg ist es, diese Wachstumspotentiale zu mobilisieren und die Umsetzung von Forschungsergebnissen in neue ressourceneffiziente Produkte, Verfahren und Dienstleistungen zu beschleunigen“, erklärte die Ministerin. So könne ein technologisch und umweltpolitisch aktives Land wie Baden-Württemberg an der Dynamik von Zukunftsmärkten und Zukunftstechnologien teilhaben und das eigene Profil in Richtung Zukunftsfähigkeit stärken.


Information für die Medien:


Um den Einstieg in die systematische Analyse im Unternehmen zu erleichtern, stellt die Internetseite das für das Land Baden-Württemberg entwickelte Software-Tool bw!sankey zur grafischen Darstellung der Energie- und Materialströme in Form sogenannter Sankey-Diagramme zur Verfügung. Sankey-Diagramme zeigen die Menge der Energie- und Materialströme in mehr oder minder breiten Flussströmen, so dass sich besonders energie- oder materialintensive Bereiche schnell identifizieren lassen. Durch die Eingabe der wichtigsten Basisdaten kann jedes Unternehmen seine Energie-, Material- und Kostenströme grafisch darstellen und mit dem jeweiligen Branchendurchschnitt vergleichen. Alle Informationen des Internetportals veröffentlicht das Umwelt- und Verkehrsministerium auch auf einer DVD mit einer Broschüre, so dass sie auch ohne Internet jedem verfügbar ist. Das Software-Tool bw!sankey auf der DVD gestattet eine wesentlich tiefergehende Analyse des Unternehmens. Es können individuelle Prozessketten und -abläufe sowie die dazu gehörigen Energie-, Material- und Wertströme dargestellt werden. Das Informationsportal wurde im Auftrag des Umweltministeriums von der Hochschule Pforzheim - Institut für Angewandte Forschung IAF, Prof. Dr. Mario Schmidt - erarbeitet.

10 Prozent sind immer drin. Was salopp formuliert klingt, basiert auf trockenen Fakten und belastbaren Zahlen. Im verarbeitenden Gewerbe beträgt der Materialkostenanteil in Deutschland im Durchschnitt über 45 Prozent des Bruttoproduktionswerts – ohne Energiekosten. Mehr Effizienz beim Einsatz von Energie, Ressourcen und Material senkt Kosten und stärkt nachhaltiges Wirtschaften. Laut der Deutschen Bundesbank lag im verarbeitenden Gewerbe die Bruttoumsatzrendite im wirtschaftlich guten Jahr 2007 im Durchschnitt bei 5,7 Prozent des Umsatzes. Die Deutsche Materialeffizienzagentur DEMEA gibt allein für den Materialeinsatz in kleinen und mittelständischen Unternehmen ein durchschnittliches Einsparpotenzial von 2,4 Prozent des Umsatzes an. In Anbetracht der durchschnittlichen Gewinnmargen von circa 5 Prozent wird deutlich, welchen Einfluss zum Beispiel Materialeffizienz allein auf Wirtschaftlichkeit und Gewinn hat. (PD)
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